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Baujahr 1953: Traumwirklichkeit für Dynamo-Enthusiasten

Im beschaulichen Heilbad Heiligenstadt wurde der lang ersehnte Moment real: Der Garant K30, dessen Fertigstellung sich vor zwei Jahre verzögerte, hat nun seine Jungfernfahrt angetreten. Ziel war diesmal nicht Österreich, sondern das nicht minder charmante Thüringen - zur Freude aller Beteiligten. Die Dynamo Dresden-Fans, Steffen Schmieder (65) und seine Gattin Heidi (62), haben bereits im Vorjahr im Österreichischen Sommertrainingslager von Dynamo Dresden einen Vorstoß gewagt, damals noch im Trabant 600 bis Bad Häring. Geplant war diese Reise jedoch eigentlich für den Garant, der allerdings aufgrund von Restaurationsarbeiten nicht rechtzeitig startklar war. "Der Kauf erfolgte 2018, und es gab einiges zu restaurieren", gibt Steffen zu. Der Austausch des Motors und der Kardanwelle, die Erneuerung der Achsen und das Auswechseln des alten Blechs gegen frisches, um die Holzkonstruktion darunter zu erneuern, waren nur einige der zahlreichen Arbeiten, um den Originalzustand weitestgehend zu bewahren. Diese Mühen haben sich bezahlt gemacht, denn das Fahrgefühl bestätigt die Einzigartigkeit des Garant K30.

Wandel vom Militärfahrzeug zum Dynamo-Gefährt

Steffen, bekannt für seine Dynamo-Leidenschaft und seine Oldtimer-Sammlung, fand den ursprünglich als "Granit 27" für militärische Zwecke konzipierten Wagen nach intensiver Suche. Nach seiner Dienstzeit beim Militär bis 1958 diente er zunächst dem Deutschen Roten Kreuz in Zittau, später als rollendes Landkino in der Region Bischofswerda und anschließend als Imbisswagen, wobei der Schriftzug "Rote Eule" heute noch sichtbar ist. Über zwanzig Jahre später erweckten die Schmieders den Wagen zu neuem Leben, komplettiert durch Dynamo-Logos, und nutzen das Fahrzeug für Fahrten zu Heimspielen und zum Trainingslager im Eichsfeld als Beweis ihrer Vereinstreue, womit die Reise nach Thüringen zum erfolgreichen Testlauf für das angestrebte Ziel Österreich wurde.

Zurück in die Heimat nach gelungener Probefahrt

Die Fahrtgestaltung mit dem 80 PS starken Garant, bei einem Verbrauch von etwa 20 Litern auf 100 Kilometern, bevorzugt über Landstraßen - trotz der Scherze Steffens über die längeren Autobahnfahrten - unterstreicht den Fahrspaß abseits der Effizienz. Das Tempo von 70 bis 80 km/h und das auffällige Erscheinungsbild sorgen für Verständnis und Sympathie unterwegs. Der Spaß am Fahren, gepaart mit der Abwesenheit jeglicher Probleme, bereitete den Weg für die frühzeitige Heimreise, zusammen mit Familie und dem vierjährigen Hund Akito, für den weder die Reise im Trabant noch im dynamisch restaurierten Garant eine Belastung darstellte.