Dresdens Torflaute: "Ziel ist klar – wir brauchen Tore!"
Dresden – Seit der beeindruckenden Tore-Show beim 5:1-Erfolg in Köln sind bereits fast vier Wochen vergangen, doch für Dynamo Dresden scheint das offensive Feuerwerk eine seltene Ausnahme zu sein. Seit jenem Spiel ist man offensiv ins Stocken geraten, die Tormöglichkeiten vor dem gegnerischen Gehäuse bleiben weitestgehend ungenutzt. Drei Ligaspiele ohne eigenen Treffer und jeweils eine 0:1-Niederlage zeigen die Problematik auf, auch wenn die Niederlagen gegen Regensburg und in Verl durchaus vermeidbar waren – zu viele gute Chancen wurden ausgelassen.
"Wir sind uns bewusst, woran wir anknüpfen müssen. Es geht darum, Tore zu erzielen – ein altbekanntes Thema. Anfangs haben wir aus zehn Gelegenheiten zwei Tore erzielt, jetzt nutzen wir keine unserer acht Chancen. Das muss verbessert werden", erklärt Vize-Kapitän Paul Will (24), das offensichtliche Defizit von Dynamo Dresden. Erneut ein Thema unter Trainer Markus Anfangs Amtszeit. Bisher erzielte die Mannschaft in 17 Ligaspielen 26 Treffer, was einem Durchschnitt von 1,5 Toren pro Spiel entspricht – abzüglich des Spiels in Köln nur noch 1,3 Tore.
"Die Torausbeute ist letztlich zu gering. Und obgleich wir defensiv wenig zugelassen haben, haben wir zu viele Gegentreffer kassiert", gesteht auch Anfang.
Dynamo Dresden: Kader-Entscheidungen folgen im neuen Jahr
Markus Anfang betont, dass Verbesserungen erforderlich sind, ungeachtet seiner Absicht, nicht die gesamte Trainingswoche mit Torschussübungen zu verbringen: "Wir könnten jetzt endlos Torschusstraining absolvieren, aber entscheidend ist, dass wir die Tore auch unter Druck im Match verwandeln." Derzeit verfügt der Zweitplatzierte der Tabelle über zehn verschiedene Spieler, die sich in die Torschützenliste eingetragen haben. Stefan Kutschke (35 Jahre, sieben Tore) führt diese Liste an, allerdings gibt es dahinter eine große Lücke zu Dennis Borkowski (21) und Niklas Hauptmann (27), die beide jeweils drei Treffer erzielten.
Sportgeschäftsführer Ralf Becker (35) sind diese Herausforderungen sicher nicht entgangen. Er möchte mit der Analyse und den Entscheidungen über mögliche neue Spieler bis zum "neuen Jahr" warten. Diese Pläne verriet er bei MagentaSport in der Halbzeitpause am Sonntag. "Es gibt zwei Wege: Entweder man hat Spieler, die eine natürliche Torgefahr ausstrahlen, oder man hat viele potenziell gefährliche Spieler. Wir setzen auf letztere Option – auf dem Platz wie auf der Bank – und haben vollen Glauben daran, dass sie treffen werden. Ein großes Ziel erreicht man nur mit Optimismus und Zusammenhalt", so Becker.
Kommenden Sonntag im Spiel gegen Unterhaching besteht die Chance, die Statistik wieder zu verbessern.