Dynamos Arslan zeigt sich kämpferisch: "Es könnte vorteilhaft sein, dass uns jetzt einige abschreiben"
Dresden - "Es könnte durchaus zu unserem Vorteil gereichen, wenn die Gegner und vielleicht auch die Medien uns derzeit etwas unterschätzen", erklärte Ahmet Arslan nach der 0:1-Niederlage in Münster. Mit "die Medien" bezog er sich explizit auf die Presse. Ungeachtet dessen, dass dies vorher kein Thema war, signalisiert diese Äußerung deutlich, dass bei den Dynamos der Kampfgeist geweckt ist. Und das ist wohl auch nötig.Die an ihn gestellte Frage war eigentlich: Ist es eventuell sogar positiv, dass Dynamo nun auf dem vierten Platz steht? Der Wandel von den Verfolgten zu den Verfolgern ist vollzogen. Erstmals seit dem dritten Spieltag ist Dynamo nicht mehr unter den Aufstiegsaspiranten zu finden. Dieser Umstand könnte eine gewisse Befreiung mit sich bringen, da nun der Druck anders gelagert ist. Dresden hat weiterhin alles selbst in der Hand, befindet sich aber momentan in der Rolle des Herausforderers.Auf seinem 30. Geburtstag in Münster bekam Arslan weder Torte noch Punkte - eine enttäuschende Wiederholung. "Ich bin mir sicher, dass jeder in unserem Team ambitioniert ist, ob es um Fußball geht, um kleinere Spiele oder um Kartenspiele. Alle haben den Ehrgeiz zu gewinnen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwer von uns mit einer Niederlage zufrieden ist. Wir müssen die Stimmung hochhalten und weiter an uns glauben", zeigt sich Arslan unverdrossen.
Ahmet Arslan und die Jagd nach dem ersehnten Erfolg
Arslan betont, dass für Siege Tore notwendig sind. "Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so überlegen war und dennoch verloren habe", gesteht er kopfschüttelnd. "Einfach unerklärlich!" Ein Erfolgserlebnis muss her, sei es auch nur ein glücklicher Treffer. "Irgendwie muss der Ball die Linie überqueren. Die Art und Weise spielt keine Rolle, ob es ein spektakuläres Tor ist oder ein Zufallstreffer", so seine Meinung. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am Sonntag gegen Saarbrücken. Doch dazu muss er und seine Mannschaft im Abschluss entschlossener sein. Trotz einer guten Torgelegenheit entschied sich Arslan gegen den direkten Abschluss, drehte stattdessen eine Runde um sich selbst und setzte den Ball mit links am Tor vorbei. Auf die Frage, warum er nicht direkt abschloss, antwortete er: "Das wurde auch in der Kabine gefragt. Aber wir können gerne mal die Rollen tauschen. Die Perspektive von außen ist eben eine andere. Meiner Meinung nach wäre der Schuss geblockt worden, deswegen habe ich noch einmal angetäuscht", rekapituliert er die Szene aus der ersten Hälfte. "Jede Millisekunde zählt. Aber vielleicht wäre es richtig gewesen zu schießen. Selbst wenn der Gegner den Fuß vorgehalten hätte, hätte der Schuss abgefälscht ins Tor gehen können. Aber genau das ist der Punkt. Nicht überlegen, einfach schießen."