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Leitet Lukas Boeders Wechsel eine Transferoffensive bei Dynamo Dresden ein?

Dresden - Nachdem es über eine Woche ruhig war, präsentierte Dynamo Dresden am Dienstag überraschend Lukas Boeder (27) als neuen Spieler, der vom Drittligisten 1. FC Saarbrücken wechselt. Sein Zugang gilt als strategische Verstärkung. "Angesichts jüngster Abgänge lag unser Schwerpunkt darauf, die Defensivkraft zu erhöhen", wird Thomas Brendel (48), Sportgeschäftsführer von Dynamo, vom Verein zitiert. Boeder, ein 1,85 Meter großer Verteidiger mit der Fähigkeit, auch auf der rechten Abwehrseite zu spielen, war eine feste Größe in Saarbrücken und absolvierte dort letzte Saison 35 von 38 Spielen in der 3. Liga sowie alle fünf Partien im beeindruckenden DFB-Pokal-Parcours der Saarbrücker. Sein Wechsel, der keine Ablösesumme kostet, sendet auch ein Signal an die Konkurrenten. Es untermauert, dass Dynamo trotz der Abwanderung von Talenten wie Jakob Lewald (25) und Tobias Kraulich (25) zu direkten Kontrahenten attraktiv bleibt. Brendel deutete an, dass dies der Beginn einer Transferbewegung sein könnte, da er schon vor seiner offiziellen Amtsübernahme Gespräche führte. "Ich hatte ja auch in meiner vorigen Position Kontakt zu Spielern und habe daher mit Kollegen wie David Fischer, Stephan Zimmermann und Paul Wagner begonnen, Gespräche zu intensivieren, um Spieler auch in meiner neuen Rolle zu gewinnen", erläuterte der Sportdirektor.

Steht Claudio Kammerknecht vor einem Abschied von Dynamo Dresden?

Bis zum Sommertrainingslagerstart am 1. Juli in Heilbad Heiligenstadt strebt man an, den Großteil des Teams zusammenzustellen, ein Ziel, das laut Brendel erreicht werden soll. Doch der Sportgeschäftsführer behält sich vor: "Am Ende wissen alle, dass zwischen Ende Juli und August noch Chancen bestehen. Ob daraus etwas wird, bleibt abzuwarten. Es kann durchaus sein, dass sich noch Möglichkeiten ergeben, die vorher nicht machbar waren. Dafür sollte man offenbleiben." Aber was bedeutet Boeders Ankunft für Claudio Kammerknecht (24)? Der Defensiv-Allrounder, der ebenso wie Boeder sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der rechten Seite spielt, steht bei Dynamo Dresden noch bis 2026 unter Vertrag und ist heiß begehrt, unter anderem vom Zweitligisten SV Elversberg. Ungeachtet der Neuverpflichtung gibt es für Dynamo keinen Druck, Kammerknecht zu verkaufen. Eine solide Defensivabteilung sowohl in der Stärke als auch in der Breite hat ihre Wichtigkeit in der vergangenen Spielzeit bewiesen. Die Mannschaft zeigte Qualität und Tiefe in der Abwehr, was mit lediglich 40 Gegentoren nicht der Grund für das Verfehlen des Aufstiegs war. Junge Nachwuchsspieler alleine können solche Lücken gewöhnlich nicht füllen.