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Leidenschaft fehlt! So riskiert Dynamo den Aufstieg

Aue - Stefan Kutschke, 35, zeigte sich in der Mixed-Zone des Erzgebirgsstadions untröstlich. Nach zwei Fernsehinterviews waren für den Kapitän von Dynamo Dresden weitere Reporterfragen zu viel. Der Schmerz der 1:2-Niederlage im Derby sass zu tief. Sein Ärger nach seiner Auswechslung in der 67. Minute, symbolisiert durch einen wütenden Schlag gegen die Auswechselbank, sowie seine klaren Worte vor den TV-Kameras ließen keinen Zweifel: Der Routinier war alles andere als zufrieden mit der Vorstellung in Schwarz-Gelb.

"In einem Derby darf man nicht auftreten, als ob es nur eine Übungspartie wäre", monierte Kutschke beim MDR und forderte mehr Biss: "Ein bisschen mehr Zähigkeit hatte ich schon erwartet."

Das sächsische Konkurrenzteam aus Erzgebirge Aue zeigte über die gesamte Spielzeit von 95 Minuten, inklusive der Nachspielzeit, einen Tick mehr Entschlossenheit und Derby-Leidenschaft. "Unser Zweikampfverhalten entsprach nicht dem von Aue, wir kamen nicht so scharf in die Zweikämpfe", räumte Kutschke bei Magenta Sport ein. Es mangelt an der richtigen Einstellung: "Wir müssen zwar einen klaren Kopf bewahren, aber ebenso ein feuriges Herz zeigen. Das haben wir vermisst."

Chancenlos war die Mannschaft von Trainer Markus Anfang keineswegs. Bereits in der ersten Hälfte hatten sowohl Kutschke (39.) als auch Paul Will (24., 45.) mit Kopfbällen die Möglichkeit zum Ausgleich.

Dynamo Dresdens Anführer Stefan Kutschke predigt Zusammenhalt

"Obwohl wir in der ersten Halbzeit Chancen hatten, Tore zu erzielen, spielten wir zu zurückhaltend und konnten unser Spiel nicht aufziehen. Es ist wirklich traurig, dass es uns in einem solchen Match nicht gelingen wollte", gestand Kutschke ein. Im weiteren Verlauf des Spiels verpassten Kyu-Hyun Park (22, 65.), Ahmet Arslan (29, 86.) und Lucas Cueto (27, 88.) jeweils nur hauchdünn den Ausgleich.

Trotzdem reichte es nicht, die notwendigen drei Punkte zu holen, selbst als die Tabellenspitze greifbar war. Mit nunmehr neun Saisonniederlagen war das eigentlich nicht vorstellbar. So aber setzt die SGD ihren Aufstieg aufs Spiel. Es wird mehr Zähigkeit und Enthusiasmus benötigt – und zwar nicht nur von den Tribünen.

Kutschke stärkt das Gemeinschaftsgefühl: "Eine Derby-Niederlage wiegt doppelt schwer. 1800 Gästefans waren dabei. Das Ziel ist klar kommuniziert. Doch der Weg dorthin ist hart. Diesen gilt es, gemeinschaftlich zu gehen."

Tabelle 3. Liga