"Ein frühes Tor ist kein Garant für eine Niederlage - Dynamo bricht mit altem Fußballmythos"
In Dresden zeigt man, dass die alte Fußballweisheit "Wer 1:0 führt, der stets verliert" – eine Erkenntnis aus einer Ära, in der bei fünf aufeinanderfolgenden Weltmeisterschaften, von 1950 bis 1966, die Mannschaft das Finale verlor, die das erste Tor erzielte – in der aktuellen Spielzeit keine Geltung für die Dresdner hat. Das letzte Mal, dass eine Mannschaft nach einer 1:0-Führung das Endspiel verlor, war im Jahr 2006, als Frankreich Italien im Elfmeterschießen mit 3:5 unterlag. Dynamo Dresden jedoch trotzt diesem Fußballklischee mit einer beeindruckenden Serie. Als Paul Will (24) jüngst in Duisburg mit einem Kopfball früh das 1:0 erzielte, bestätigte Dynamo zum elften Mal in dieser Saison die Stärke nach der Führung. Bisher hat das Team jede Begegnung, in der es mit 1:0 in Führung ging, gewonnen. Im Gegensatz dazu hat etwa Aue 14 Punkte liegen lassen nach ersten Toren. Die Rückennummer Elf wird von Dynamo-Coach Markus Anfang (49), einem waschechten Kölner, scherzhaft als "jecke Zahl" betitelt, gleichwohl sind ihm die Resultate nach einer Führung sehr ernst. Er wünscht sich, dass sein Team stets in Führung geht und die Statistiken positiv beeinflusst, betont aber auch: "Am Ende des Tages kommt es auf mehr an als nur Zahlen. Aufstieg sichert man sich nicht allein durch Statistiken, diese müssen aktiv positiv gestaltet werden", so Anfang über den Stellenwert von Statistiken.
Dynamo Dresden erwartet eine Herausforderung gegen Arminia Bielefeld
Wenn Dynamo heute zum Rückrundenstart auf der Alm von Bielefeld wieder früh das 1:0 erzielt, stehen die Chancen gut, mit einem Sieg heimzukehren. Die Dresdner bewiesen bereits, dass sie eine Führung verteidigen oder sich nach einem Gegentreffer erneut durchsetzen können. Jedoch stellt die Arminia eine höhere Hürde dar als vorherige Gegner. Dynamo beobachtete die Stärke von Bielefeld bereits genau, indem die Spieler ihre künftigen Kontrahenten von unterwegs aus auf Smartphones und Tablets gegen 1860 München (2:0) spielen sahen. Trainer Anfang sieht in die Vorbereitung integrierte Beobachtungen und erwartet ein anspruchsvolleres Spiel als beim 3:1-Heimsieg am ersten Spieltag. Er gibt Einblick in die Aufarbeitung des Abstiegs und der Integration neuer Spieler bei Bielefeld und erkennt eine qualitätsvolle Mannschaft. Ungeachtet der zu erwartenden Schwierigkeiten, hat das Team den Anspruch, das Spiel zu gewinnen. Ein frühes 1:0 könnte dabei richtungsweisend sein.