Dynamos frischer Abwehr-Bollwerk! Kraulich hatte keine Angst den Ball in die Zuschauertribüne zu werfen.
Dresden - Stoisch wie die Schnauze eines Hundes und völlig berechtigt in einer Reihe von Publikationen als Teil der Elf des Spieltags gelistet: Tobias Kraulich (24) könnte zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison Dynamo Dresdens neue Entdeckung sein!
Nur wenige hätten wohl erwartet, dass der Innenverteidiger, der in den letzten drei Spielzeiten dreimal mit seinen Teams aus der 3. Liga abgestiegen ist, so souverän spielen würde - insbesondere nachdem mit Lars Bünning (25) ein erfahrenerer Defensive-Spieler rekrutiert wurde.
Dennoch kann er nach Kevin Ehlers' (22) Knieverletzung, der ursprünglich neben Jakob Lewald (24) in Dynamos Innenverteidigung gesetzt war, Kraulich nicht ausstechen.
Und genauso ergeht es seinen Kontrahenten! Gegen Erzgebirge Aue zeigte sich der Verteidiger - der äußerlich an den einstigen niederländischen Weltklasse-Verteidiger Jaap Stam (51, u.a. Manchester United, AC Mailand) erinnert - in Topform.
Kraulich sorgt in der Abwehrformation für Stabilität, da er keine Scheu hat, den Ball bei heiklen Situationen auf die Tribüne zu kicken.
Dynamos Defensive hat sich inzwischen verbessert! In drei Spielen mit Kraulich kassierten sie nur ein Gegentor, während in den vier Spielen ohne ihn drei Gegentore fielen.
Dynamo Dresden: Fester Abwehr als Basis für den Aufschwung
"Wie man oft sagt, Meisterschaften werden durch die Verteidigung gewonnen. Wir sagen uns auch immer: 'Das, was wir abwehren, muss man vorne nicht erst verarbeiten'", erklärt Kraulich.
Selbstverständlich ist Dynamos defensive Stärke nicht allein Kraulich zuzuschreiben. "Die Verteidigung beginnt bei den Stürmern", erklärt auch Trainer Markus Anfang (49).
Der Coach lobt natürlich auch seinen Verteidigungsspieler: "'Kraule' findet mit dem Ball gute Strategien und hat gegen den Ball - besonders in den Kopfballduellen - eine starke Präsenz."
Und das war entscheidend gegen Aue. Das Spiel gegen den Sachsen hat bisher sein bestes Spiel gezeigt: "Ich hoffe, es wird immer besser. Es ist nicht einfach im Profifußball, aber die Jungs helfen enorm. Es passt gerade ziemlich gut und notfalls haben wir immer noch 'Drille' in der Abwehr", freut sich Kraulich.
Doch was macht ihn so robust? "Ich versuche zu vertrauen, was ich kann und das ins Spiel einbringen. Derzeit funktioniert dies ziemlich gut. Es ist jedoch wichtig, dass wir als Team funktionieren", zeigt sich der gebürtige Erfurter bescheiden. "Das funktioniert nur, wenn jeder Einzelne seine Leistung erbringt. Wir müssen diese Serie fortsetzen!"
Ideal wäre natürlich am kommenden Sonntag wieder mit Kraulich in einer stabilen Defensive zu spielen.