Kein volles Stadion, dennoch strebt Dynamo den Gipfel der Tabelle an
Dresden - Ein triumphaler Erfolg über Borussia Dortmund II am Sonntagabend könnte Dynamo Dresden erneut an die Spitze der Tabelle bringen. Ein solcher Sieg hätte aber noch weitreichendere Bedeutung: Dresden würde nach dem Remis des SSV Ulm gegen MSV Duisburg mit einem komfortablen Vorsprung von neun Punkten den dritten Rang absichern und auf den Vierten, FC Ingolstadt, gar einen beachtlichen Abstand von 13 Punkten herausfahren. Nichtsdestotrotz ist der Kontrahent Borussia Dortmund II keinesfalls zu unterschätzen. Trotz einer klaren Niederlage im Hinspiel nach Treffern von Stefan Kutschke (35) und Dennis Borkowski (22) konnte der Gegner am Mittwoch mit einem 1:0-Erfolg gegen Jahn Regensburg aufhorchen lassen - eine Begegnung, in der ihnen als erst zweitem Team in dieser Spielzeit ein Sieg gelang. Die jungen Talente des BVB zeichnen sich durch exzellente Spielkunst aus und zählen zweifelsohne zu den Höhepunkten der Liga. Trainer Markus Anfang (49) betont die Stärken des Gegners: "Ich habe das Spiel gegen Regensburg analysiert, um ein Gespür für deren Spieldynamik zu erlangen. Dortmund bringt eine technisch versierte und schnelle Mannschaft aufs Feld. Mit Franz Pfanne steht ihnen zudem ein erfahrener Akteur wieder zur Verfügung," der aus Bautzen stammt und seine Juvenilenjahre bei Dynamo verbrachte.
Dynamos Taktikvorteil - parallel spielende BVB-Profielf?
Markus Anfang ist sich bewusst, dass eine Unterschätzung des Kontrahenten fatal wäre. Der knappe Sieg gegen Regensburg sollte als deutliche Mahnung dienen: "Beide Teams waren auf einem Niveau und Dortmunds Sieg war durchaus verdient. Sie haben es verstanden, im Spiel mitzuhalten." Dynamo könnte es zugutekommen, dass die Profimannschaft des BVB zeitgleich antritt und gegen VfL Bochum spielt, was die Teilnahme von Erstligaspielern unwahrscheinlich macht. Anfang bleibt wachsam: "Man kann nicht voraussagen, mit welcher Aufstellung Dortmund antritt. Sie haben einen Zweitligacoach und Spieler, die trotz ihres jungen Alters eine hohe Qualität aufweisen. Wir müssen auf alles gefasst sein." Obwohl nicht die übliche Anzahl an Fans das Team vor Ort unterstützen kann, steht Dynamo dennoch eine treue Fangemeinde zur Seite - bis Freitag wurden bereits 20.000 Tickets verkauft. Faktoren wie der Bahnstreik, die späte Anstoßzeit und die Anzahl an Berufspendlern sind diesmal die Ursache für ein nicht ausverkauftes Stadion.