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Suche nach Konstanz: Dynamo strebt Pokémon-Jagd an trotz Sieg

Dresden - "Wir müssen es noch schaffen, ohne Gegenpunkte zu spielen", verkündete Markus Anfang (49) nach dem 2:1 Triumph gegen Waldhof Mannheim am Dienstagabend bei der Pressekonferenz. Sein erleichtertes Grinsen ist wahrscheinlich auf die mangelnde Chancenausnutzung der Gäste zurückzuführen.

Ein hervorragendes Beispiel war die komische Szene in der 18. Minute, als Jonas Carls (26) den Ball von dem unachtsamen Paul Will (24) an der Strafraumgrenze stahl und allein auf Torhüter Stefan Drljaca (24) zulief. Aber sein Teamkollege Charles Herrmann (23) kam dazwischen und verschwendete die Chance.

"Ich hätte es ihm gewünscht, er ist erst seit zwei Wochen hier. Es war definitiv enttäuschend. Wenn wir in Führung gegangen wären, wäre es anders gelaufen. Es ist schade für ihn und für uns", beklagte sich Waldhof-Trainer Rüdiger Rehm (44).

Auf der anderen Seite erlebte Anfang in diesen kurzen Momenten ein Wechselbad der Gefühle: "Zuerst dachte ich 'oh nein' und dann 'was für ein Glück'", gab Dynamos Trainer zu.

"Wenn du selbst mal Fußball gespielt hast, ärgerst du dich enorm über solche Szenen. Bei Paul ebenso wie beim Gegner. Das passiert eben, man kann es nicht immer verhindern. So gibt es immerhin was zu schreiben. Es wird nicht als selbstverständlich angesehen."

Die Tatsache, dass sein Team inzwischen in jedem Spiel ein Gegentreffer kassiert, sollte ebenfalls nicht zur Routine werden. Besonders da alle drei Tore eine Gemeinsamkeit haben: Mangelnde oder zu zaghafte Zweikampfbereitschaft zuvor.

Dynamo Dresden muss Defensivverhalten optimieren

Jonathan Meier (23), der Außenverteidiger, griff bei dem 1:2-Anschlusstreffer des ehemaligen Dresdeners Pascal Sohm (84.), den Flankengeber nicht an. Dahinter standen gleich zwei Gegner völlig frei. Jakob Lewald (24) und Kevin Ehlers (22) waren zu weit aufgerückt.

"Sie spielen sich draußen durch, deswegen gehe ich raus und fehle hinten. Dann komme ich nicht mehr rechtzeitig zurück und 'Sohmi' trifft", erklärt Ehlers die Situation.

"Da sollten wir besser positioniert sein und verteidigen, keine Frage. Aber das wird von Spiel zu Spiel besser. Das wird in den nächsten Wochen nicht mehr vorkommen!"

Es sollte tatsächlich nicht vorkommen, denn wie die Niederlage gegen Sandhausen und die vielen verpassten Chancen vom Dienstagabend zeigen - Dynamo Dresden bringt nicht immer die notwendigen Tore aufs Tablett.

'Ehle' stimmt zu und sagt: "Das ärgert uns schon, obwohl wir in allen drei Spielen gut verteidigt haben. Es gab nie viele Chancen. Gegen Bielefeld war es ein Standard, gegen Sandhausen nur ein Schuss aufs Tor, gegen Mannheim wurde es zum Schluss ein bisschen brenzlig, weil sie alles nach vorne warfen. Hoffentlich gelingt es uns dann gegen Dortmund!"