Dynamo Dresden feiert Pokalsieg gedämpft: "Ein versöhnlicher Abschluss sieht anders aus"
Dresden - Ob der mäßige Jubel nach dem Triumph im Sachsenpokalfinale gegen Erzgebirge Aue auf den ergiebigen Regen oder die Enttäuschung über den nicht erreichten Aufstieg zurückzuführen ist, bleibt offen. Doch der erhoffte ausgelassene Feiermarathon von Dynamo Dresden fiel nach dem 2:0 (0:0)-Sieg gegen den tief empfundenen Konkurrenten aus. Die Emotionen waren gemischt und bei einigen schwang wohl noch die Enttäuschung der letzten Wochen und Monate mit. "Die Rückrunde hat uns echt zugesetzt. Natürlich ist es schön, das Derby zu gewinnen, aber von einem versöhnlichen Saisonabschluss kann keine Rede sein", offenbarte Niklas Hauptmann. "Man nimmt kein gutes Gefühl mit in den Urlaub, wenn man die Rückrunde so abschließt," fügte er hinzu. Ein wirklichkeitlich versöhnliches Ende der Saison negierte der 27-Jährige. Interimscoach Heiko Scholz empfand den Pokalsieg lediglich als kleinen Trost und äußerte trotz des Pokalerfolgs Unmut über die zweite Saisonhälfte. Der Pokal galt lediglich als sekundäres Ziel und wirkte mehr wie ein schwacher Trost, was sich auch zwischen den Zeilen herauslesen lässt. "Ein solcher Erfolg vor dieser tollen Kulisse, das muss man wirklich auf sich wirken lassen. Es war ein Spiel, bei dem es scheinbar um nichts ging", räumte Scholz ein. "Ich muss meiner Mannschaft ein großes Lob aussprechen. Einige Spieler verlassen uns, mit anderen wird noch verhandelt. Sie alle haben Charakter bewiesen. Selbst die, die uns verlassen, haben sich noch einmal voll ins Zeug gelegt."
Scholz: "Ein großes Lob auch an Erzgebirge Aue"
Panagiotis Vlachodimos, einer der Spieler, die Dynamo verlassen werden, hat mit seinen zwei Toren (110./116.) nach Vorlagen von Tony Menzel und Claudio Kammerknecht maßgeblich zum Pokalsieg beigetragen. Zuvor zeigte das Spiel beiderseits übliche Unzulänglichkeiten im Abschluss, doch auch die Gegner aus Aue, denen wichtige Torschützen fehlten, hatten Chancen auf den Sieg. "Man muss auch Aue ein großes Lob aussprechen. Es wirkte nicht so, als ginge es in dem Spiel um nichts. Jeder hat sich voll eingesetzt, um seinen Verein und die Fans stolz zu machen", so Scholz. Unter den Augen des neuen Cheftrainers Thomas Stamm setzte sich schließlich die bessere Mannschaft durch. Hauptmann bekräftigte: "Es ist ein Finale, es ist ein Derby. Das willst du einfach nicht verlieren."