Dynamo Dresden: Schutz für Kapitän Stefan Kutschke gegen Online-Hass
Dresden - Beim Verlassen des Spielfelds in Plauen müssen Spieler wie Stefan Kutschke (35) einen von Fans gesäumten Weg zwischen den Tribünen passieren. Nach einem Pokalspiel mit dem VFC Plauen wurde Kutschke verbal angegriffen, woraufhin er das Gespräch suchte. Im direkten Austausch konnte er sich verteidigen, anders als in den sozialen Netzwerken. Dort eskalierte der Hass speziell nach einem unentschiedenen Spiel gegen Ulm. Die Attacken aus dem Netz, teilweise mit erschreckenden Worten, waren unerträglich. Selbst nach einem gewonnenen Elfmeterschießen in Plauen setzte sich die Kritik fort, obwohl Kutschke maßgeblich zum Weiterkommen Dynamos beitrug. Der Kapitän erfährt nun Schutz durch den Verein, mit seinem Trainer Markus Anfang (49) als Fürsprecher gegen die anonymen Hetzkampagnen. "'Kutsche' ist ein Herzblut-Spieler und unser Anführer. Niemand sollte seine menschliche Qualität nach der Leistung auf dem Platz beurteilen", betont Anfang die Wichtigkeit von Kutschke, sowohl als Mensch als auch als Spieler. "Er erhält von uns die Anerkennung, die er verdient."
Markus Anfang distanziert sich von sozialen Netzwerken
Die meisten Kritiker würden nicht persönlich dieselbe Kritik äußern, die sie online posten. "Jeder kann im Netz ungeniert kommentieren. Es ist bedauerlich, wie mit Identifikationsfiguren Dresdens verfahren wird", kritisiert Anfang den Umgang und misst diesen Kommentaren wenig Bedeutung bei. Persönlich meidet Anfang soziale Medien und betrachtet diese als wenig seriös, da sie von Personen genutzt werden, die keinen direkten Bezug haben.