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Großer Sieg! Dynamo Dresden setzt die Ulmer Spatzen schachmatt und erklimmt erneut die Tabellenspitze

Ulm - Mit der Haltung eines Tabellenführers entschied Dynamo Dresden das Spiel gegen die aufmüpfigen Spatzen von Ulm auf deren Heimfeld. In einer außerordentlich spannenden Partie mit 17.000 Zuschauern triumphierte Dresden nach einer mutigen Darbietung mit 3:2 (2:2) gegen den Neuling. Ein hart umkämpfter Sieg der Saison, gesichert durch Tore von Stefan Kutschke (33.) und zweimal Claudio Kammerknecht (36./57.).

In der Geburtsstadt von Albert Einstein drehte sich weniger um Raum-Zeit-Konzepte, vielmehr um die Schwerkraft. Die Häufigkeit der zu Boden gegangenen Spieler, insbesondere der gelb gekleideten, war einfach atemberaubend.

Vom ersten Augenblick an war das Spiel intensiv, unangenehm, heikel, aber niemals langweilig. Dynamo hatte es schwer, standhaft zu bleiben und das Spiel an sich zu reißen.

Als es den Anschein hatte, dass Dynamo das Spiel kontrolliert, entfesselte sich das Chaos im ehrwürdigen Donau-Stadion. Vier Tore in 17 Minuten, jeweils zwei pro Team. Dabei leistete Jakob Lewald von Dynamo tatkräftige Unterstützung. Beim 0:1 (25.) köpfte Lamar Yarbrough ungestört eine Ecke ein, die von Lewald nur leicht gestriffen wurde.

Aber was die aufmüpfigen Spatzen konnten, gelang auch Dynamo. Erstmals in dieser Saison und dann gleich zweimal in drei Minuten: Tore aus Standardsituationen. Zuerst brachte Dennis Borkowski einen Freistoß auf Stefan Kutschke (33.), der den Ball einnickte, dann liefert Borkowski eine Ecke, die genau vor Claudio Kammerknecht landete, der den Ball ohne Umschweife ins Netz beförderte - 2:1 (36.) aus Sicht von Dynamo. Doch die Spielrichtung änderte sich schnell wieder...

Unglück für Dynamo Dresden: Tobias Kraulich und Dennis Borkowski müssen verletzungsbedingt aussteigen

Unverhoffter Rückschlag für Dynamo: Kurz vor der Halbzeitpause verletzte sich der bis dato stabil spielende Tobias Kraulich während einer Abwehraktion am Oberschenkel - wahrscheinlich ein Muskelfaserriss.

Jonathan Meier kam ins Spiel, Lars Bünning rückte in die Innenverteidigung vor. Diese Umstellung wurde von Ulm genutzt. Besonders, als Lewald den Ball erst eroberte und dann sofort wieder verlor. Lucas Röser, der völlig freistehend im Strafraum stand, erhielt eine Flanke von Romario Rösch. Der ehemalige Dynamo-Spieler nahm den Ball sofort und überlistete Stefan Drljaca - 2:2 (45.).

Auf den Start der zweiten Halbzeit blickend, wurde deutlich: Dynamo hatte so einiges vor. Die Gelb-Schwarzen übernahmen sofort die Kontrolle und setzten Ulm unter Druck. Aber das war nicht alles.

Bünning verlängerte einen von Luca Herrmann in den Strafraum geflankten, kurzen Freistoß. Tom Zimmerschied kam an den Ball, umspielte Keeper Christian Ortega, wurde aber abgedrängt. "Zimme" rettete den Ball artistisch vor der Torauslinie und passte ihn perfekt für Kammerknecht - ein persönlicher Doppelpack und 3:2 (57.).

Nachdem stand Dresden nicht nur defensiv stark, sondern spielte auch taktisch klug, um die Offensive von Ulm zu stoppen. Allerdings gab es weiteres Verletzungspech. Borkowski blieb nach einem Zweikampf mit Rösch am Boden und musste das Spielfeld wegen Sprunggelenksproblemen verlassen.

Hatte er schon zur Matchwende beigetragen, hätte Kammerknecht nach 83 Minuten den (eigenen) Triumph krönen können. Kevin Ehlers lenkte einen Freistoß an den Pfosten und Kammerknecht schoss den zurückgeprallten Ball aus acht Metern knapp über das Tor.