Warum Dynamo-Neuling Kraulich so gelassen blieb
Dresden - Tobias Kraulich (24), trat bei seiner Präsentation vor den Medien mit Ruhe und Gelassenheit auf. "Es ist ein herrliches Gefühl, besonders da mir der Coach sein Vertrauen schenkte", äußerte sich hij nahezu zurückhaltend nach dem Heimerfolg gegen den FC Ingolstadt.
"Ich habe in den letzten Wochen im Training ordentlich Gas gegeben und wurde dafür belohnt. Daher bin ich sehr zufrieden."
Es versteht sich, dass Kraulich nach dem Spiel nur so vor Adrenalin und Euphorie sprühte. Dennoch war es kaum zu bemerken.
Auch auf dem Feld! Zum ersten Mal ever lief Kraulich im schwarz-gelben Trikot auf. Bei seinem ersten Pflicht- und Ligaspiel für Dynamo vor fast 30.000 Anhängern war selbstverständlich auch der Neue etwas beeindruckt:
"Das vor dieser Kulisse zu erleben, ist für jemanden, der es bisher noch nicht erlebt hat, ein überwältigendes Gefühl!"
Aber der 24-Jährige blieb dennoch cool. "Ich habe mir wieder ins Bewusstsein gerufen, dass ich in der 3. Liga schon einige Spiele bestritten habe und habe versucht, alles andere auszublenden - auch wenn es eigentlich ein Push ist, wenn man da rauskommt, die Fans sieht und die Lautstärke spürt", so Kraulich.
Am Anfang des Spiels rettete Tobias Kraulich für Dynamo wiederholt
"Aber ich bin auch einfach jemand, der auf dem Feld Gelassenheit ausstrahlt, oder das zumindest versucht. Denn, wenn hinten Unruhe herrscht, ist das für das ganze Team nicht förderlich. Daher habe ich versucht, mit meiner Ruhe die Kontrolle zu gewinnen."
Insbesondere in der initialen Phase, als einige Lücken in der Verteidigung auftraten und Kraulich mehrfach alleine gegen mehrere Gegner stand, war er der stabile Pfeiler in der Defensive und klärte souverän.
Seine Nominierung war allerdings etwas überraschend. Viele rechneten nach der Verletzung von Kevin Ehlers (22) mit Lars Bünning (25) als Ersatz. Doch Coach Markus Anfang (49) entschied sich anders, da Kraulich das gesamte Vorbereitungstraining absolviert hat.
"Wir beide waren bereit und haben gut trainiert, so wie ich es beurteilen kann. Ehle' hätte sicherlich gespielt. Aber man muss eben bereit sein, wenn man gebraucht wird. Im Training alles geben und dann entscheidet der Trainer", so Kraulich.
Nach seinem ersten Spiel ist der Appetit auf Mehr definitiv geweckt: "Hunger habe ich nun nach dem Spiel sowieso, aber natürlich auch auf Fußball!"