Bringen finanzielle Vorteile eine Niederlage im Sachsenpokal für Dynamo?
Bei Dynamo Dresden hat der Erfolg gegen den MSV Duisburg nicht nur den eigenen Verein, sondern auch Erzgebirge Aue als sächsischen Vertreter in den DFB-Pokal katapultiert. Vor dem Sachsenpokalfinale im Rudolf-Harbig-Stadion am Samstag ist bereits klar, dass sowohl Dresden durch die Liga als auch Erzgebirge Aue durch den Landespokal im DFB-Pokal vertreten sein werden. Dies wirft eine interessante Frage auf: Ist ein Sieg im Finale aus finanzieller Sicht tatsächlich erstrebenswert? Beide Teams erhalten für die Teilnahme an der ersten Runde des DFB-Pokals je 216.000 Euro – basierend auf dem Betrag des Vorjahres. Für die zweite Runde steigt die Summe auf 431.200 Euro. Doch nun kommt der ungewöhnliche Teil: Die Einnahmen aus den Zuschauertickets für das sächsische Pokalfinale am 25. Mai werden unter den beteiligten Parteien geteilt, jedoch auf eine Art und Weise, die viele überraschen mag. Laut den Bestimmungen zum Landespokal des Sächsischen Fußballverbandes (SFV) in Abschnitt 2.1. Einnahmenverteilung/Spielabrechnung erhält der Betreiber des Stadions standardmäßig 20 Prozent der Nettoeinnahmen aus dem Ticketverkauf. Die restlichen Nettoeinnahmen werden nach Abzug aller Kosten gleichmäßig zwischen dem verlierenden Team und dem SFV aufgeteilt.
Der Verband und der Verlierer erhalten je 40 Prozent, der Sieger geht leer aus!
Das bedeutet, dass 40 Prozent der Einnahmen an den Verlierer und 40 Prozent an den Verband gehen, wobei Dortmund als Austragungsort des Finales sicherlich nicht unglücklich ist. In dieser Konstellation in Sachsen gilt nicht das übliche Prinzip "Der Gewinner bekommt alles", sondern "Der Gewinner bekommt nichts". Vom Verband heißt es, diese Regelung solle auch dem Verlierer einen Anreiz bieten, da der Sieger bereits für den DFB-Pokal qualifiziert ist. Nie zuvor fand ein Finale vor so vielen Zuschauern statt. Üblicherweise lockten die Spiele bis zu 10.000 Fans an, der bisherige Rekord wurde 2013 aufgestellt, als RB Leipzig vor 16.884 Zuschauern gegen den Chemnitzer FC gewann. Angesichts der erwarteten 30.000 Zuschauer im Harbig-Stadion wirkt die Regelung des SFV allerdings fragwürdig. Kritiker könnten behaupten, dass Vereine, die auf Geld angewiesen sind, eher geneigt sein könnten, das Finale absichtlich zu verlieren. Der Verlierer sichert sich neben den DFB-Pokal-Einnahmen auch noch einen beträchtlichen sechsstelligen Betrag. Der Sieger hingegen erhält lediglich die Pokaleinnahmen. Nach Informationen von TAG24 haben sowohl Dresden als auch Aue dem Verband vorgeschlagen, die 40-prozentige Ausschüttung an den Verlierer stattdessen zwischen beiden Finalteams aufzuteilen, was als fairer angesehen wird. Es bleibt abzuwarten, welche Entscheidung der Verband treffen wird.