Emotionale Proteste von Dynamo-Fans: Aue profitiert nach Spielunterbrechung
Aue - Der Widerstand gegen die Deutsche Fußball Liga (DFL) hält an. Auch am letzten Wochenende führten Protestaktionen zu Spielunterbrechungen. Das Sachsenderby zwischen Erzgebirge Aue und Dynamo Dresden machte da keine Ausnahme. In der 31. Spielminute kam es zu Kuriositäten: Mehrere Gummibälle und einige lila Mini-Schweinchen landeten im und um den Strafraum von Dynamo-Keeper Kevin Broll (28). Die Partie im mit 15.000 Zuschauern gefüllten Erzgebirgsstadion musste daraufhin für knapp vier Minuten unterbrochen werden, während der Auer Anhang auf Proteste verzichtete. Im Vergleich zu anderen Begegnungen in der ersten und zweiten Bundesliga war die Unterbrechung relativ kurz. Nach der Unterbrechung legte Aue geschickt nach, während Dresden nicht taktisch nachjustierte. Dies führte zu Unzufriedenheit bei Spielern der oberen Ligen, exemplarisch stehen dafür Dortmunds Niclas Füllkrug (31) und Emre Can (30). Dynamos Mittelfeldakteur Niklas Hauptmann (27) kommentierte nach der neunten Niederlage der Saison, dass er sich kaum an den Moment der Unterbrechung erinnern könne und betonte, dass dies nicht ausschlaggebend für die Niederlage gewesen sei.
Taktische Nutzung der Spielunterbrechung: Aue im Vorteil gegenüber Dynamo Dresden
Obwohl Dynamo Dresden unter Trainer Markus Anfang (49) zu diesem Zeitpunkt besser im Spiel war, nutzte Erzgebirge Aue die Unterbrechung strategisch weitaus effektiver. Während Dynamo-Trainer Anfang die Pause lediglich für ein Gespräch mit Stürmer Stefan Kutschke (35) nutzte, zog Aues Trainer Pavel Dotchev (58) sein komplettes Team zur Besprechung zusammen. Die Konsequenz dieser Maßnahme ließ nicht lange auf sich warten: Nur zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff erzielte Marcel Bär (31) das Tor für Aue. Trainer Anfang gab zu, dass Spielunterbrechungen, insbesondere wenn man gerade einen guten Lauf hat, selten von Vorteil sind. Dennoch weist er die Unterbrechung als Ausrede für die Niederlage zurück: "Es zu einfach zu machen und die Niederlage allein darauf zurückzuführen, wäre falsch. Wir sind immer wieder in die Schnittstellen gekommen und hatten Chancen, den Ball vor das Tor zu bringen. Ich bin überzeugt, dass wir das besser umsetzen können und müssen, um mehr Torgefahr zu erzeugen."