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Markus Anfang, Dynamo-Trainer, im Kampf gegen "unmenschliche" Herausforderungen

Im Jahr 2024 findet sich Dynamo Dresden in einer sportlich prekären Lage: Außerhalb der Aufstiegsplätze, öffentlich unter Druck gesetzt, zusätzlich belastet durch abscheuliche Drohungen gegen Kapitän Stefan Kutschke (35). Steht Markus Anfang (49) vor seiner härtesten Phase als Trainer? Wenn er nach Worten sucht, ist ihm die Anspannung anzusehen. Die aktuelle Gesamtsituation wiegt schwer auf ihm. "Um es anders auszudrücken: Die Umstände sind neu", sagt Anfang. "In Köln hatte ich bereits herausfordernde Zeiten, da waren wir kontinuierlich an der Spitze." Er erinnert an seine Zeit in Köln, wo er trotz Führung in der 2. Liga kurz vor Saisonende entlassen wurde, zieht aber auch Parallelen zu seiner jetzigen Situation bei Dynamo Dresden. "Wir befinden uns nicht am Tabellenende, aber auch nicht mehr dort, wo wir vor einigen Wochen waren. Dennoch sind wir im oberen Tabellendrittel." Zusätzlich zur sportlichen Herausforderung sprechen persönliche Herausforderungen eine Rolle, die er insbesondere in Bremen erlebt hat. "Jetzt kommt vieles zusammen, was die Situation einzigartig macht." Trotz allem muss die Situation gemeistert werden, für die Mannschaft und das Trainerteam ist es eine Herausforderung, überhaupt an Fußball zu denken. Es geht nicht nur um die sportlichen Ergebnisse von Dynamo Dresden, die ohnehin schon komplex genug sind.

Markus Anfang und die Entscheidung von Stefan Kutschke zum Spiel

Die ernsten Umstände rund um Kutschke und seine Familie verschärfen die Lage. Nach einer Morddrohung scheint die Bedrohung ernsthafter, als bisher angenommen. "Wir kämpfen gegen Widerstände, die unmenschlich erscheinen", betont Anfang. Das Team steht enger zusammen, um Kutschke so viel Normalität wie möglich zu bieten. Die Entscheidung, ob Kutschke gegen Freiburg spielt, liegt bei ihm selbst, denn "diese Last kann ihm niemand abnehmen." Anfangs Worte zum Schutz seines Kapitäns sind deutlich: "Wir können für nichts garantieren." In Anbetracht dieser Umstände rücken sportliche Ambitionen wie die 3. Liga oder die Zweite von Freiburg in den Hintergrund - nur wer kein Herz hat, denkt noch an Aufstieg oder Nichtaufstieg, während Dynamo dennoch weitermachen muss.

Tabelle 3. Liga