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Umstrittene Elfmeter-Situation! Die Gründe, warum Schiedsrichter Aytekin seinen Entscheid revidierte

Berlin/Hamburg - Glücklicherweise hatte diese Entscheidung keinen Einfluss auf den Ausgang des Spiels! Im Zentrum des Geschehens stand beim 2:1-Sieg des FC St. Pauli gegen Hertha BSC am Samstagabend Schiedsrichter Deniz Aytekin (45) vor allem in der ersten Halbzeit.

Bei einer 1:0 Führung des FC St. Pauli, verhängte der 45-jährige Schiedsrichter aufgrund eines offensichtlichen Fouls vom Hertha-Spieler Andreas Bouchalakis (30) an FCSP-Mittelfeldspieler Eric Smith (26) in der 35. Minute einen Elfmeter.

So erschien es zumindest zunächst.

Aytekin entschloss sich jedoch nach einer längeren Diskussion mit seinem Video-Assistenten Sören Storks (34) dazu, die Situation noch einmal selbst zu überprüfen und ging daher zum Monitor.

"Auf dem Spielfeld war das für mich ein klarer Elfmeter", äußerte der Fifa-Schiedsrichter nach dem Spiel gegenüber Sky. Er und sein Team hätten während des Spiels einen "deutlicheren Kontakt" wahrgenommen. Aber im Gespräch mit Storks wurden Zweifel laut.

"Er sagte zu mir, den Kontakt, den du mir beschreibst, sehe ich so nicht", erzählte Aytekin.

Der gelernte Betriebswirt wollte jedoch die Verantwortung "nicht nach Köln abschieben", sondern auf Nummer sicher gehen und die Aufnahmen selbst prüfen. Bei genauer Betrachtung kamen auch bei ihm Zweifel auf. In einer Perspektive war kein Kontakt zu erkennen, in einer anderen ließ sich strafwürdiges Verhalten "vermuten", so Aytekin.

Schiedsrichter Deniz Aytekin gesteht: "Hertha hatte ein Stück Glück"

Letztlich fühlte er sich jedoch zu unsicher. "Da es keinen klaren Kontakt gab, habe ich beschlossen, den Elfmeter nicht zu vergeben", erklärte er die Rücknahme und machte die fehlenden zusätzlichen Kamerawinkel dafür verantwortlich.

Er gab aber auch zu, dass man nach einer gründlicheren Analyse durchaus einen Elfmeter hätte verhängen können.

"Bei detaillierterem Hinsehen könnte man durchaus sagen, dass Hertha etwas Glück hatte", erklärte sich der 45-Jährige und äußerte sich erneut zur umstrittenen Videotechnologie. "An Szenen wie diesen sieht man, wie anspruchsvoll die Arbeit der Leute in Köln ist und ich wollte einfach die Verantwortung selbst übernehmen."

Da der zurückgenommene Elfmeter keinen Einfluss auf das Endergebnis hatte, konnte St. Pauli-Trainer Fabian Hürzeler (30), der während der umstrittenen Szene emotional geworden war und seine dritte gelbe Karte bekommen hatte, sich etwas beruhigen.

"Er muss sicher sein, dass es ein Elfmeter ist", sagte er gegenüber Sport1 und beharrte auf seiner Meinung, dass ein Foul vorlag.

"Eric Smith ist auch nicht der Typ Spieler, der sich im Strafraum einfach fallen lässt", fügte er hinzu. Letztlich sein "Gott sei Dank alles gut ausgegangen", so Hürzeler, der nicht nur den Sieg, sondern auch die Tabellenführung feiern konnte.

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