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Dietmar Hamann gibt FC Bayern Ratschläge und äußert Zweifel über Kane und Neuer

München - Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann (49) äußert Bedenken, ob Harry Kane (30), der teuerste Einkauf in der Bundesliga-Geschichte, in der Lage sein wird, die Angriffsprobleme des FC Bayern zu lösen.

"Ich weiß nicht, ob er der Erlöser ist. Er ist nicht mit der Umgebung, der Liga oder dem Land vertraut. Harry Kane hat fast seine gesamte Karriere bei Tottenham verbracht. 25 Tore in England bedeuten nicht unbedingt 35 oder 40 in der Bundesliga", teilte Hamann der "Sport Bild" mit.

Am vergangenen Samstag hat der deutsche Rekordmeister die Verpflichtung des englischen Nationalmannschaftskapitäns offiziell bekanntgegeben. Kane wird als rechtmäßiger Nachfolger von Stürmerstar Robert Lewandowski angesehen, der vor einem Jahr zum FC Barcelona wechselte.

In der Premier League war der 30-jährige Kane konstant erfolgreich und erzielte allein in der letzten Saison in 38 Ligaspielen 30 Tore.

Trotzdem sieht Hamann eine herausfordernde Zeit für Kane beim FC Bayern vor sich. "Er trägt eine enorme finanzielle Last. So einen Druck hatte wahrscheinlich noch kein anderer Spieler in der Liga", stellte der 49-Jährige fest, der früher selbst in München und in der Premier League spielte.

Medienberichten zufolge betragen die Kosten für Kane bei den Bayern rund 120 Millionen Euro, inklusive Bonuszahlungen.

Hamann äußert Bedenken zu Neuers Comeback und fordert Handlungsbedarf

Hamann äußert sich auch kritisch zu einer weiteren problematischen Situation beim FC Bayern. Er ist der Meinung, dass die Rücksichtnahme des FC Bayern München auf ihren verletzten Stammtorhüter Manuel Neuer (37) fehl am Platz ist.

"Yann Sommer war bereits eine Notlösung. Jetzt denke ich, dass man keine Rücksicht mehr nehmen kann. Die Zweifel an Neuers Rückkehr sind zu groß. Und selbst wenn er zurückkommt, weiß niemand, in welcher Form", sagte der Ex-Profi.

"Sein Skiurlaub hat dem Verein viel Geld gekostet, eventuell auch sportlichen Erfolg. Es ist bitter, dass es vielleicht so enden könnte. Aber der FC Bayern sollte jetzt einen etablierten Torwart verpflichten", empfahl Hamann.

Neuner brach sich den Unterschenkel beim Skifahren vor neun Monaten und wollte ursprünglich beim Saisonstart wieder im Tor des FC Bayern stehen. Kürzlich häuften sich jedoch Meldungen, dass der 37-Jährige möglicherweise erst 2024 wieder spielen wird.

Hamann hofft, dass Neuer zu seinem alten Leistungsniveau zurückfindet. "Aber ich bezweifle es", sagte er. Der Weltmeister von 2014 zeigte schon vor seiner Verletzung nicht immer überzeugende Leistungen.

"Zu glauben, dass er nach dieser Verletzung besser zurückkommt, halte ich für eine Utopie. Der FC Bayern muss einen erstklassigen Torwart verpflichten, der dem Verein drei bis vier Jahre Sicherheit bietet."