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Ein immerwährendes Dilemma! Dynamo Dresdens kontinuierliches Problem ist der ruhende Ball

München - Es gibt viele Leuchttürme für Dynamo Dresden, welche sich bei Ecken und Freistößen im Strafraum des Gegners positionieren. Doch sie schaffen es nur selten, den Ball zu erreichen und diesen aufs oder ins Tor zu stossen.

Es ist ein immer wiederkehrendes Muster in der derzeitigen und der vergangenen Saison: Die SGD hat eine Defizit bei Standardsituationen und kommt damit einfach nicht klar.

"Das ist mein viertes Jahr hier. Dass wir so schlecht bei Standards sind, haben wir noch nicht erlebt. Im Normalfall haben wir durch Standardsituationen schon mal etwas erreicht", beklagt sich auch Paul Will (24) nach dem torlosen Unentschieden gegen den TSV 1860 München.

Vor allem wenn der Angriff mal nicht so gut läuft, könnten Ecken und Freistöße noch viel ausrichten. Aber auch an der Grünwalder Straße passierte bei Stillstand des Balls wieder nichts.

Will: "Das Problem ist, dass es bei uns eine Mischung aus beiden ist. Wenn der Ball nicht kommt, haben wir gut positioniert. Jakob Lemmer hat einen Ball hervorragend vorne gespielt, aber wir haben auch ein wenig gepennt und kommen nicht vor den Mann. Eines Tages müssen wir ein Tor machen, auch wenn es ein chaotisches Tor ist."

Immerhin hat es gegen den Hallescher FC einige Tage früher im zweiten Versuch geklappt.

Dynamo-Trainer Anfang setzt auf Zeit und Wiederholung

Der vorübergehende Ausgleich zum 1:1 durch Dennis Borkowski (21) erfolgte nach einem Freistoß, der von Will in die Mauer gespielt wurde. "Schlechter Standard, aber trotzdem Tor", scherzte der Rotschopf.

Auch Markus Anfang (49) konnte nach den drei Punkten darüber scherzen: "Wir haben absichtlich auf den zweiten Ball gespielt, das war geplant und die Jungs haben es super umgesetzt."

Der Trainer von Dynamo sieht es positiv: "Wir hätten den Freistoß gerne direkt verwandelt, aber auch der zweite Ball gehört dazu. Das ist auch eine Erkenntnis, dass wir gut auf den zweiten Ball reagieren."

Aber viel wichtiger ist die Tatsache, dass Dynamo bei standardisierten Szenarien starken Verbesserungsbedarf hat. In der letzten Saison sorgte Ahmet Arslan (29) noch für ein paar Erfolgsmomente. "Sein Nachfolger ist noch nicht gefunden. Ich denke, bis niemand mal einen getroffen hat, wird ständig neues ausprobiert", so Will.

Dagegen setzt Anfang einfach auf Zeit und stetige Wiederholung:

"Natürlich wird uns das Problem mit den Standardsituationen weiter beschäftigen. Vielleicht ist es wie bei Tom Zimmerschied. Er wurde irgendwann belohnt. Die Jungs trainieren immer wieder Standardsituationen, irgendwann werden sie auch dafür belohnt und dann machen sie auch Tore."

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