Dardai erteilt Hertha die Schussfreigabe: Kostenpunkt der Torjägerkanone für Tabakovic
Berlin - Der Abschied naht bei Hertha BSC. Pal Dardai, 48, bereitet sich auf sein Abschiedsspiel vor. Die Gerüchte der Vorwoche bestätigten sich letzten Samstag offiziell: Ab Sommer trennen sich die Wege von Dardai und der Alten Dame, dennoch bleibt er dem Verein verbunden. Der letzte Auftritt Dardais bei dem Club wird in Osnabrück stattfinden, möglicherweise auch für die Schlüsselspieler Fabian Reese, 26, und Haris Tabakovic, 29. Hertha steht vor der Herausforderung, beide Talente über den Sommer hinaus in Berlin zu halten, eine Aufgabe, die den Verein wohl längere Zeit beschäftigen dürfte. Auch Dardai setzt auf ihren Verbleib. "Ein Reese muss einfach zu diesem Stadion, zu diesen Fans gehören. Viele kommen nach Berlin und sind überfordert. Das ist nicht jedermanns Sache, aber ich denke, Fabi hat es gemeistert", erklärt der Trainer. Reese, der erst kürzlich seinen Vertrag verlängerte, sowie Top-Torjäger Tabakovic haben sich mit herausragenden Leistungen auf die Beobachtungslisten anderer Bundesligavereine gespielt. "Beide muss man unbedingt halten. Sollten sie gehen, muss es sich finanziell lohnen", sagt Dardai. Sportlich steht nicht mehr viel auf dem Spiel. Nachwuchshoffnungen wie Pascal Klemens, 19, und Ibo Maza, 18, sollen eher in der A-Jugend glänzen (Halbfinale gegen Dortmund). An ihre Stelle treten Spieler, die bisher weniger zum Einsatz kamen, um ihr Können für die Zukunft zu präsentieren.
Pal Dardai mit positiver Bilanz vor dem Abschied
Obwohl der sechste Platz unerreichbar scheint, verfolgt Dardai noch ein letztes Ziel: der Erfolg für Tabakovic. Mit 22 Saisontoren und einem kleinen Vorsprung auf die Verfolger hat Tabakovic ausgezeichnete Chancen auf die Torjägerkanone. "Jeder wünscht ihm den Erfolg. Ich hoffe, der Druck führt nicht zu Verspannung oder dazu, dass die Mitspieler zu uneigennützig sind, sodass am Ende keine Tore mehr fallen." Sollte er die Auszeichnung gewinnen, könnte die Rückreise für den Stürmer teuer werden. Dardai kündigte an: "Die Heimfahrt bietet genug Zeit, ein paar Bierchen zu genießen. Und Haris wird die Zeche zahlen müssen." Trotz verfehltem Wiederaufstieg zieht der Trainer eine positive Bilanz: Versprochen waren Teamgeist und Einsatz - geliefert wurde beides. Auch der versprochene offensive Fußball ist unübersehbar. "Das ist offensichtlich." Nicht zuletzt deshalb gibt Dardai den Schießbefehl aus. "Ein paar Tore könnten uns an die Spitze der Torgefährlichkeit bringen. Eine Kanone für Tabakovic würde das Ganze abrunden."