Christoph Daum urteilt scharf über den 1. FC Köln: "Wie ist das möglich...?"
In Köln nimmt Christoph Daum, die Trainer-Ikone des 1. FC Köln, mit seiner starken Verbindung zum Verein infolge seiner Tätigkeit als Cheftrainer von 1986 bis 1990 und erneut von 2006 bis 2009, kein Blatt vor den Mund, wenn es um die aktuelle Misere des Clubs geht. In seiner neuesten Kolumne für das Fußball-Magazin "11Freunde" teilt er deutlich aus und kritisiert insbesondere Sportchef Christian Keller (46) für die derzeitigen Zustände beim FC. Daum hinterfragt in aller Öffentlichkeit die Ursachen für die Transfersperre des Vereins ohne jegliche Verhandlungen mit der UEFA und spiegelt damit das Unverständnis vieler Anhänger wider. Weiterhin gibt er zu verstehen, dass aus seiner Sicht Keller geradezu erleichtert scheint, keinen finanziellen Spielraum für Neuverpflichtungen zu haben. Doch Daum warnt eindringlich vor den finanziellen Folgen eines Abstiegs, welche nach seiner Meinung schwerer wiegen als eine moderate Anhebung der Schulden. Er selbst hätte einen Cheftrainerposten beim 1. FC Köln in der momentanen Situation abgelehnt: "Nie im Leben!" erklärt er und weist auf das Dilemma der fehlenden Mittel für dringend notwendige Verstärkungen hin.
Zweifel an der Eignung von Schultz als Trainer des 1. FC Köln
Die Herausforderung für den 1. FC Köln und den neuen Cheftrainer Timo Schultz (46) sei enorm, äußert sich Christoph Daum weiter. Der neue Mann an der Seitenlinie könne nicht zaubern und es seien Zweifel angebracht, ob er die Situation besser meistern wird als sein Vorgänger Steffen Baumgart. Für Daum steht jedoch nicht die Einzelperson im Fokus, sondern der Gesamterfolg des FC. Er gibt dem Neu-Trainer mit auf den Weg, die rheinische Mentalität, welche im Klubslogan "Spürbar anders" zum Ausdruck kommt, zu verinnerlichen, um den Spirit der Region und des Volkes zu leben, so wie es Steffen Baumgart gelungen ist. Ob der 1. FC Köln die Klasse halten kann, bleibt für Daum fraglich. Mit Skepsis, aber noch nicht aufgegebener Hoffnung sieht er die Notwendigkeit, eventuell auch spirituelle Unterstützung zu suchen und "den Dom mit brennenden Kerzen zupflastern", um den Klassenerhalt doch noch zu sichern.