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Hamburg: Bundespolizei verteidigt Einsatz bei HSV-Fanrazzia

Hamburg – Nachdem eine mehrstündige Razzia bei Anhängern des Hamburger SV stattfand, weist die Bundespolizei erhobene Kritik entschieden zurück. Der Einsatz in Hamburg-Bergedorf wurde von der Behörde als angemessen, einsatztaktisch notwendig und als Ausdruck einer konsequenten Strafverfolgung bezeichnet. Die durchgeführten Maßnahmen stünden in einem gerechten Verhältnis zu den verfolgten Zielen, so die Bundespolizei am Dienstag. Etwa 400 Beamte waren am Samstagabend im Einsatz, um den Regionalzug RE1 zu durchsuchen, in dem sich HSV-Fans nach dem Unentschieden in Rostock auf dem Heimweg befanden. Die Polizeiaktion zielte darauf ab, mutmaßliche Gewalttäter zu identifizieren, die im September in Auseinandersetzungen mit Borussia Dortmund-Fans verwickelt gewesen sein könnten. Insgesamt konnten 31 Verdächtige ermittelt werden.

Die Fanhilfe Nordtribüne hatte das Vorgehen der Polizei als "willkürlich, unangemessen und rechtsverletzend" kritisiert.

Chaotische Zustände in Zügen - HSV-Fans empört

Betroffene Fans berichteten über mangelhafte Hygiene in den Zugtoiletten, einen Wassermangel und allgemein chaotische Bedingungen während des Polizeieinsatzes. Diese Zustände wurden von verschiedenen Medienkanälen aufgegriffen. Die Hamburger Linksfraktion kündigte daraufhin eine Untersuchung mittels einer Kleinen Anfrage an. Die Bundespolizei hob hervor, dass 300 nichtinvolvierte Reisende ihre Fahrt mit einer alternativen S-Bahn zeitnah fortsetzen konnten und dass insbesondere Frauen und Minderjährige bevorzugt behandelt wurden. Die Fans, die noch nicht kontrolliert wurden, mussten im beheizten Zug warten und hatten Zugang zu den sanitären Anlagen. Des Weiteren betonte die Behörde, dass während des Einsatzes qualifiziertes Personal für etwaige Erste-Hilfe-Leistungen vor Ort war.