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Drohnenüberwachung am AKS-Stadion: BSG Chemie Leipzig ergreift Maßnahmen

Leipzig - Im letzten Spielzyklus fielen vielen Zuschauern der BSG Chemie Leipzig während der Sportevents im Alfred-Kunze-Park Drohnen auf, die über dem Stadion kreisten. Die Regionalliga-Mannschaft hat aufgrund der Verwunderung ihrer Anhänger die Verhältnismäßigkeit dieser Vorgehensweise untersucht.

Hauptanliegen ist es, sich nicht "dauernd beobachtet" zu fühlen.

Daher recherchierten Vertreter der Chemie bei der Datenschutzbeauftragten Sachsen, Dr. Juliane Hundert, wie der Drohneneinsatz mit Grundrechten übereinstimmt.

"Grundsätzlich stellen Drohneneinsätze Eingriffe in das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung dar" und erfordern eine so genannte Ermächtigungsgrundlage. Im Fußball ist dies in der Regel das Sächsische Polizeivollzugsdienstgesetz", so die offizielle Website des Klubs.

Laut einem Landgerichtsurteil in Sigmaringen ist die Polizei allerdings verpflichtet, auf "Videobeobachtungen hinzuweisen, sofern dies nicht offenkundig ist".

Der Klub kritisiert, dass dieses Vorgehen in der Vergangenheit nicht immer ideal umgesetzt wurde. Zum Beispiel gab es beim Spiel gegen den CFC keine Hinweisschilder am Eingang und die Lautsprecherdurchsagen waren kaum vernehmbar.

Viele Anhänger kritisieren insbesondere die andauernde Anwesenheit der Drohne über den Freilufttoiletten. Es wurde jedoch versichert, dass die WC-Bereiche nicht visuell erfasst wurden.

BSG Chemie Leipzig setzt sich weiterhin mit dem Thema auseinander

Den Chemikern war zudem von Bedeutung zu erfahren, ob durch die Drohnen eine Risiko für die Fans besteht, beispielsweise durch einen möglichen Absturz. Ein abschließendes Urteil konnte die Datenschutzbehörde hierzu jedoch noch nicht fällen.

"Ebenso blieben Fragen hinsichtlich der Verhältnismäßigkeit des Drohneneinsatzes unbeantwortet. Warum wird ein gesamtes Stadion aufgrund einer 'unspezifischen Gefahr' quasi eingeschüchtert und kriminalisiert", gibt der Viertligist in seiner Stellungnahme weiter an.

Zusammen mit dem Fanprojekt hat sich BSG Chemie Leipzig vorgenommen, am Thema dranzubleiben.