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Bundesliga-Zwischenfall: Verdächtige nach Böller-Vorfall in Augsburg in Polizeigewahrsam

Augsburg - Im Anschluss an die Detonation eines Feuerwerkskörpers während des Bundesligaspiels zwischen dem FC Augsburg und TSG 1899 Hoffenheim verbleiben die zwei unter Tatverdacht stehenden Personen weiterhin in der Obhut der Polizei, wie die schwäbische Polizeibehörde am Sonntagvormittag bestätigte. Die Verletztenanzahl beläuft sich auf elf Personen, wobei nach aktuellen Informationen keine Lebensgefahr besteht. Überwiegend liegen Knalltraumata vor.

Der Vorfall ereignete sich am Samstag beim Spielstand von 1:1, nachdem ein Böller aus der Gästefansektion geworfen wurde und in der Nähe der Eckfahne explodierte. Zu den Verletzten hat die Polizei keine weiteren Angaben gemacht, allerdings nennt die "Augsburger Allgemeine" ein zwölfjähriges sowie ein siebzehnjähriges Mädchen unter den Betroffenen. Bereits während der Begegnung wurden zwei Männer festgenommen, die "der Tatbeteiligung verdächtig sind" und mittels Videoaufnahmen identifiziert wurden, wie von der Polizei bestätigt wurde.

TSG-Sportdirektor Alexander Rosen bezeichnete den Böllerwurf als "absoluten Wahnsinn" und nicht nachvollziehbar.

"Noch nie solch einen lauten Knall im Fußballstadion erlebt"

Marinko Jurendić, FCA-Sportdirektor, spricht sich für eine strenge Strafe aus, da die Mehrheit der etwa 28.000 Besucher ebenso wie die Spielerin mit dem Schrecken davonkamen. Schiedsrichter Felix Brych sah sich veranlasst, das Match in der 57. Minute wegen des Zwischenfalls kurzfristig zu unterbrechen, ehe es ohne weitere Vorkommnisse zu Ende gespielt werden konnte. "Einen derart lauten Knall habe ich in einem Fußballstadion noch nie vernommen", äußerte der international erfahrene Brych und betonte, dass bei einem erneuten Vorkommen das Spielfeld geräumt worden wäre, entsprechend des Dreistufenplans des DFB. Die erste Stufe setzte ein Gespräch der Spieler im Mittelkreis unter seiner Leitung um.

Die TSG 1899 Hoffenheim entschuldigte sich in einer offiziellen Stellungnahme am Samstagabend und versprach, die Ermittlungsbehörden zu unterstützen, um die Tat lückenlos aufzuklären. "Wir stehen in unserer 16-jährigen Bundesligageschichte erstmalig vor einer derartig unsinnigen Übertretung und bekennen uns zu unseren Werten eines friedvollen Miteinanders", so die Vereinsführung.