Beeinflusst der "Kane-Fluch" die Titelambitionen des FC Bayern? Skepsis von Hamann hinsichtlich der Rekordverpflichtung
München - Ein Torjäger, der auf Titelerfolge wartet. Viele sind überzeugt, dass der FC Bayern-Profi Harry Kane (30) von einem Fluch verfolgt wird, eine Ansicht, die auch der ehemalige Profi und Fernsehanalyst Dietmar "Didi" Hamann (50) möglicherweise teilt. "Die Bayern erzielten im Vorjahr vor Kanes Ankunft mehr Tore als in der aktuellen Saison", erklärt Hamann im Gespräch mit "Sky90". "Der Transfer hat seinen Preis - ein hohes Gehalt und eine Ablösesumme von über 100 Millionen Euro." Hamann wirft die Frage auf: "Wäre die Mannschaft mit einem anderen Spieler an Kanes Stelle schlechter dran?"
Trotz 36 Toren in 32 Bundesligaspielen, die ihn zum führenden Torschützen machen, und obwohl er verletzungsbedingt Pausen einlegen musste, konnte Kane in seiner ersten Saison keinen Titel mit dem FC Bayern gewinnen. Es droht selbst der Verlust des zweiten Platzes am letzten Spieltag in Hoffenheim - eine titellose Saison, die erste seit 2011/12, was Hamann in seiner Kritik am Top-Torschützen besonders hervorhebt: "Aber wie viele Titel wurden gewonnen?"
Kanes Dilemma: Dem Torerfolg fehlt der Titelglanz
Der Stürmer der englischen Nationalmannschaft konnte trotz ausgezeichneter persönlicher Leistungen noch keinen Meistertitel feiern. In der aktuellen Saison scheiterte Bayern München im Champions League-Halbfinale an Real Madrid, nicht zuletzt wegen eines Fehlers von Manuel Neuer (38) und einer kontroversen Schiedsrichterentscheidung. Hamann sieht in Kanes vorzeitigem Ausscheiden aus dem Spiel wegen Rückenproblemen nach 80 Minuten einen Mitgrund für das Scheitern: "Wenn jemand zehn Minuten vor Schluss in einem solch entscheidenden Match das Feld räumen muss, habe ich dafür kein Verständnis." Er erinnert sich nicht daran, dass ein Spieler in seiner aktiven Zeit eine ähnliche Situation hatte. Real Madrid gelang es, im Rückspiel des Halbfinales in der 88. Minute den Ausgleich zu erzielen und kurz vor Schluss den Siegtreffer.
Dennoch ist Hamann überzeugt, dass der FC Bayern seinen Star-Einkauf, der noch einen Dreijahresvertrag hat, nicht vorzeitig abgeben wird: "Es wäre ein Eingeständnis des Fehlers seitens des Vereins, und selbst dieser 'Fehler' ist umstritten", so Hamann.