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FC Bayerns neuer Chef Dreesen: "Mia san mia" als Haltung

München - Der FC Bayern München möchte mit Jan-Christian Dreesen (55) als neuem Vorstandsvorsitzenden eine bessere Arbeitsumgebung schaffen. Er strebt danach, den "Miteinander-Füreinander"-Geist wiederzubeleben, erklärte er in einem Interview mit der "Bild am Sonntag". Und fügte hinzu: "Mia san mia" ist keine Floskel, sondern eine Haltung. Dreesens Vorgänger Oliver Kahn wurde von verschiedenen Seiten dafür kritisiert, dass sich der Umgangston im Club unter seiner Leitung verschlechtert hatte. Die Bayern hatten sein Aus direkt nach Abschluss der vergangenen Saison angekündigt.

"Letztendlich geht es darum, Menschen zusammenzubringen. Wir hatten zuletzt eine großartige Mannschaft. Und trotzdem haben wir sportlich nicht funktioniert. Warum? Weil es nicht im Team funktionierte", so der ehemalige Finanzvorstand Dreesen.

Dreesen hat die Kaderzusammenstellung als "absolute Priorität" genannt und strebt auch danach, in den Vorstand der europäischen Club-Vereinigung (ECA) zu kommen, wo er Kahn ersetzen würde.

FC Bayerns klare Anforderung: "Keine Söldner erwünscht"

Über Transfergerüchte wollte er nicht sprechen, doch sagte er in Bezug auf künftige Spieler: "Wir wollen keine Söldner, die alle zwei Jahre zum nächsten Club wechseln. Wir brauchen Spieler, die Energie und Leidenschaft für den FC Bayern ausstrahlen." Der FC Bayern hat bisher den Leipziger Konrad Laimer (26) und Dortmunds Raphaël Guerreiro (29) kostenlos verpflichtet.

Dreesen bestätigte, dass es im vergangenen Jahr gute Gespräche mit Dortmunds Torjäger Erling Haaland (22) gegeben habe, dieser aber letztendlich zu Manchester City wechselte. Der Norweger war für die Bayern offenbar zu teuer. Man wolle "irgendwann ein Stoppschild setzen", so Dreesen. "Maximaler sportlicher Erfolg bei wirtschaftlicher Solidität bedeutet, dass wir versuchen, die Unvernunft zu beherrschen."

Dreesen schloss weitere Aktienverkäufe zugunsten des FC Bayern vorerst aus, da der Mutterverein laut Satzung mindestens 70 Prozent plus einer Aktie halten müsse. Es besteht jedoch die Möglichkeit, bis zu fünf Prozent zu veräußern. Die drei Großkonzerne Audi, Adidas und Allianz halten jeweils 8,33 Prozent der Aktien der FC Bayern AG.