Folgen des CFC-Debakels für Chemnitz
Chemnitz - "Unsere Mannschaft ist top, sie zeigt Charakter!" So lobte CFC-Goalgetter Dejan Bozic (30) nach dem 2:1-Erfolg daheim gegen Viktoria Berlin. Fehlten beim 2:7-Rückschlag in Erfurt noch er selbst und Kapitän Tobias Müller (30), musste der CFC die bitterste Punktniederlage seit 1957 einstecken. Die erschreckend schlechte Darbietung des Teams ließ das Ansehen bei den Anhängern schwinden; ein Sturm an Kommentaren brach in den sozialen Netzwerken los, wobei viele Fans die Grundeinstellung der Spieler hinterfragten.
Trainer Christian Tiffert (41), sichtlich mit der Vorstellung seiner Truppe unzufrieden, die sogar auf Profi-Niveau in der 4. Liga trainiert, zeigte sich verwundert: "Wir starteten mit 2:0, ein Ergebnis, das im Kontrast zum Schlussstand unfassbar scheint!". Der Ex-Profi aus der Bundesliga wich Ausflüchten aus: "Es liegt nicht an der stetigen Improvisation, die wir betreiben müssen. Trotz der Herausforderung hatten wir ein starkes Team im Spiel, erfahren genug, um die Partie zu kontrollieren."
CFC-Geschäftsführer Uwe Hildebrand spricht Trainer Tiffert das Vertrauen aus
Die herbe 2:7-Niederlage schreit nach Konsequenzen, die vorers jedoch ausbleiben. Geschäftsführer Uwe Hildebrand kritisiert die Einstellung nach der 2:0-Führung als inakzeptabel und nicht vereinbar mit dem Anspruch, den Fans gegenüber: "Die Leistung, insbesondere in Halbzeit zwei, ist unverkäuflich". Dennoch sicherte er Trainer Tiffert und seinem Trainerteam deutlichen Rückhalt zu: "Wir stehen fest zu Christian Tiffert. Eine Debatte um das Trainerteam gibt es nicht. Eine klare Reaktion der Spieler allerdings, wird erwartet."
Nicht das erste Mal zeigt sich das Tiffert-Ensemble schwächelnd nach einer anfänglichen Führung. Am zweiten Spieltag schon waren die Chemnitzer nach zwei Minuten in Rostock in Führung und kassierten gegen den Aufsteiger eine verheerende 1:6-Niederlage. Tiffert kündigt überlegt an: "Ich muss sorgfältig überlegen, welche Entscheidungen ich für das kommende Wochenende treffen werde. Provokativ gesagt: Am liebsten würde ich elf neue Spieler für die Startaufstellung wählen", unterstreicht der Chefcoach.