Spannungen im Hamburger Volkspark: HSV-Anhänger entzünden Polizeiuniform
Hamburg - Im Hamburger Volkspark ist die Lage zwischen den Fans des Hamburger SV und den Ordnungskräften eskaliert. Der Konflikt mit der Polizei erreicht damit einen neuen Höhepunkt und die Anhänger richten ihren Unmut nun auch direkt gegen den Verein. Nach der blamablen 1:2-Niederlage des HSV in Überzahl gegen Schlusslicht VfL Osnabrück kam es zu beunruhigenden Szenen: HSV-Anhänger sorgten für ernste Zwischenfälle. Ähnlich wie bereits zuvor im Heimspiel gegen den SV Elversberg (1:0) setzte die aktive Fanszene des HSV ein Zeichen mit Plakaten, wie "Niemals Freund Niemals Helfer. Ganz Hamburg hasst die Polizei." Doch dieses Mal ging man einen Schritt weiter und verbrannte sogar eine Polizeiuniform im Stadion, weit mehr als nur ein symbolischer Protest. Der Verein selbst hatte sich nach dem Spiel gegen Elversberg von diesen Handlungen distanziert und klar gemacht: "Unser Wohnzimmer, das Volksparkstadion, ist kein Platz für Hass-Botschaften und generelle Verdammungen von Personen oder Berufsgruppen." Auf aktuelle Nachfragen zur neuerlichen Eskalation, blieb eine Antwort der Verantwortlichen noch aus.
Polizeieinsatz sorgt für anhaltende Fehde zwischen HSV-Anhängern und Polizei
Inzwischen hat die Polizei Untersuchungen wegen des Verdachts der "Öffentlichen Aufforderung zu Straftaten" aufgenommen, wie offiziell bestätigt wurde. Ob dies zu weiteren Razzien im Volksparkstadion oder bei den Ultragruppen führt, steht noch nicht fest. Nach der letzten Razzia wurde ein Plakat konfisziert, welches einen beschädigten Polizeihelm mit auslaufendem Blut zeigte. Ein 33-jähriger Mann ist im Zusammenhang damit schon im Fokus der Ermittlungen. Der aktuelle Konflikt hat seinen Ursprung in einem kontroversen Polizeieinsatz nach dem HSV-Spiel gegen Hansa Rostock. Mehr als 850 Fans wurden auf der Heimreise am Bahnhof Bergedorf für bis zu sechs Stunden festgehalten, als die Polizei Täter einer Schlägerei in Mannheim gegen BVB-Anhänger suchte. Von den Festgehaltenen waren allerdings mehr als 800 Personen unbeteiligt. Anbetracht der Tatsache, dass der HSV kaum noch Kontrolle über seine Anhänger zu haben scheint, ist mit weiteren Auseinandersetzungen in den nächsten Wochen zu rechnen, deren Ausgang noch nicht absehbar ist.