Auseinandersetzungen unter Darmstadt-Anhängern nach Niederlage: Ultras beziehen Stellung
Nach der herben 0:6-Niederlage von Darmstadt 98 im Heimspiel gegen den FC Augsburg kam es vergangenen Samstag zu Tumulten unter den Fans. Anhänger des abstiegsgefährdeten Vereins griffen einander an, woraufhin es zu gewaltsamen Szenen zwischen den Lilien-Supportern kam. Der Konflikt entzündete sich nach einer hitzigen Ansprache eines Ultraleaders aus der Südkurve, der nach dem Spiel die Mannschaft in einer emotionalen Rede zur Rede stellte. Seine gestenreichen Worte erzürnten einige der eher gemäßigten Fans auf der Gegengerade. Folglich führten Pfiffe und Beleidigungen in Richtung der Südkurve zu einem Kontrollverlust bei einigen Ultras, woraus eine körperliche Auseinandersetzung resultierte. In ihrem Blog sagten die Ultras über die Vorkommnisse, dass Gewaltausbrüche eine inakzeptable Grenzüberschreitung darstellen. Sie klärten auch ein Missverständnis auf, das vorab zwischen den Fanblöcken bestanden hatte. Die Intention der Südkurve sei es gewesen, konstruktive Kritik an die Spieler zu vermitteln, um gemeinsam positiv in die Zukunft zu blicken.
Torhüter Schuhen von Darmstadt äußert sich: "Klare Worte, aber nichts Aggressives"
"Die Worte waren eindeutig und klar, jedoch in keiner Weise aggressiv. Das war absolut okay so", bestätigte Marcel Schuhen, der 31-jährige Torhüter von Darmstadt, das Gespräch nach dem Spiel. Einige Fans jedoch, insbesondere jene auf der Gegengeraden, hatten eine andere Sichtweise der Situation. Nach der Ansprache wurden sie zwar über eine Durchsage informiert, aber es scheint, als ob diese Nachricht nicht alle erreichte. Laut den Ultras führte dies zu weiteren Einzelpöbeleien und schlussendlich zur Schlägerei. Nun streben die Ultras eine Aufarbeitung der Ereignisse gemeinsam mit allen Fan-Gruppierungen an, unter dem Leitspruch: "Gemeinsamkeit macht stark!"