Neuer Sportdirektor bei Dynamo: Offenbarung einer undichten Stelle im Aufsichtsrat
Thomas Brendel (48) stand ungewollt im Abseits, als er als neuer Sport-Geschäftsführer bei Dynamo vorgestellt wurde. Die Präsentation geriet durch die Entschuldigungen der Aufsichtsratsmitglieder Michael Ziegenbalg (37) und Jens Hieckmann (60) bezüglich der Turbulenzen während der Suche nach einem Geschäftsführer in den Hintergrund. Beiden war die Situation offensichtlich unangenehm. Der Vize-Vorsitzende des Aufsichtsrates Ziegenbalg, Hieckmann und Mirco Lorenz hatten die Aufgabe, unterstützt von Berater Ulf Kirsten (58), den passenden Kandidaten auszumachen. Dies stellte sich als Herausforderung dar, da binnen eineinhalb Wochen der Ausschreibungsfrist beeindruckende 135 Bewerbungen eingingen, wie Ziegenbalg betonte. Aus dieser Flut an Bewerbern wurden drei Favoriten ausgewählt, mit denen Gespräche geführt wurden. "Erst 24 Stunden vor den Treffen mit den Anwärtern teilten wir die Namen mit den übrigen Aufsichtsratsmitgliedern", enthüllte Hieckmann. Ziegenbalg musste eingestehen: "Es muss irgendwo ein Leck gegeben haben, das ist selbstkritisch zu betrachten." "Ein harter Schlag für uns, doch entgegen der Berichterstattung, dass keiner der Kandidaten vollends überzeugen konnte, entspricht nicht der Wahrheit", entgegnete der 37-jährige Ziegenbalg energisch.
Vertrauensfrage im SGD-Aufsichtsrat nach der Indiskretion
"Wie wir zukünftig sicherstellen können, dass Interna nicht an die Öffentlichkeit gelangen?", auf die Frage antwortete Ziegenbalg: "Wir haben das Problem schon längere Zeit und werden es intern aufarbeiten. Die Suche nach der undichten Stelle ist schwierig und unterschiedliche Herangehensweisen, wie etwa eidesstattliche Erklärungen, stehen zur Debatte. Es ist eine herausfordernde und demotivierende Aufgabe." Die Frage, ob nach dieser Episode noch Vertrauen innerhalb des Gremiums existiert, führt zu Diskussionen. Ein Teil des Teams begutachtet die Kandidaten, die anderen stehen außen vor, was zu Misstrauen führen könnte. Hieckmann kommentierte: "Wir sind alle frustriert nach Hause gefahren." "Zwei Tage später fanden wir wieder zusammen, ohne das Thema anzusprechen. Es erwarten uns spannende Auswertungen, doch Schuldzuweisungen lehne ich ab. Nach Jahren der Zusammenarbeit ist es entscheidend, das Vertrauen zu erneuern. Ich betrete das Gremium nicht mit Beschuldigungen im Kopf. Die vergangenen Jahre waren geprägt von guter Kooperation, diese Basis müssen wir wiederherstellen, um erfolgreich weiterzuarbeiten", betonte Hieckmann.