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Anklage gegen Carl Zeiss Jena Fan nach Angriff auf Bundespolizisten bei Auswärtsspiel

Berlin/Jena - Sechs Monate nachdem etwa 150 Fans des FC Carl Zeiss Jena mit Bundespolizisten aneinandergerieten, hat die Berliner Staatsanwaltschaft einen 22-Jährigen angeklagt.

Sie beschuldigt ihn des Landfriedensbruchs und der versuchten gefährlichen Körperverletzung, informierte eine Sprecherin am Freitag. Der Fußballanhänger soll am 15. April am Berliner Hauptbahnhof einer Gruppe angehört haben, die Polizisten mit Schlägen und Tritten attackierte und mit Bierdosen bewarf.

Die Ausschreitungen sollen während einer Identitätsprüfung durch die Bundespolizei entstanden sein. Die Anhänger des Fußballvereins Carl Zeiss Jena befanden sich damals auf der Reise zu einem Auswärtsspiel gegen den SV Lichtenberg 47 in der Regionalliga Nordost in Berlin.

Die Staatsanwältin erwähnte Hinweise, dass die Gruppe an einem Konflikt mit Anhängern des gegnerischen Fußballclubs Dynamo Dresden im Bahnhof Naumburg (Saale) beteiligt war. Aus diesem Grund stoppte die Polizei die Gruppe beim Umstieg in die Berliner U-Bahn.

Trotz Aufforderung weigerten sich die Fans, sich auszuweisen. Die Polizei sprach Platzverbote aus und setzte "unmittelbaren Zwang" ein, um diese durchzusetzen. In der Folge griff die Gruppe die Beamten an. Viele Jena-Fans waren laut Aussage mit Zahnschutz, Quarzsandhandschuhen und Sturmhauben ausgestattet.

Fan-Organisation Blau-Gelb-Weiße Hilfe kritisiert brutale Fangewalt

Nach dem Vorfall äußerte die Fan-Organisation Blau-Gelb-Weiße Hilfe auf ihrer Webseite in einer Erklärung Kritik an brutaler Polizeigewalt gegen Fans des FC Carl Zeiss Jena. Eine Bundespolizeisprecherin sagte im April, die Vorwürfe würden im Zuge der weiteren Untersuchungen geprüft.

Die Berliner Staatsanwaltschaft konnte zunächst nicht sagen, ob bereits Ergebnisse zu den Vorwürfen vorliegen.