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Kann der FC St. Pauli seine Offensivqualität steigern trotz 28 torlosen Schüssen?

Hamburg - Wie ein Fluch wirkt es, dass der FC St. Pauli, trotz 28 Torschüssen, am Sonntag gegen den 1. FC Magdeburg kein einziges Tor erzielte und das Spiel mit einem 0:0-Unentschieden endete. Schon das dritte Spiel hintereinander ohne jeden Treffer.

Nach dem Spiel verließen die Kiezkicker das Spielfeld mit gesenkten Köpfen, sichtlich verwirrt darüber, was genau auf dem Millerntor Rasen geschehen war.

Auch wenn das Team von Trainer Fabian Hürzeler (30) eine Menge Torchancen hatte, blieb das ersehnte Tor aus - leider schon wieder!

In den vorherigen zwei Liga-Spielen gegen Fortuna Düsseldorf und Greuther Fürth blieb auch die Anzeigetafel beidseitig bei Null stehen. Während Hürzeler sich über die solide Verteidigung freuen kann, muss er sich mehr auf seine Offensive konzentrieren.

"Die defensive Stabilität ist die Grundlage", so Hürzeler (30) nach dem Spiel. "Wir müssen die richtige Balance finden. Wir hatten schon früh eine Menge Chancen, hätten wir sie genutzt, wäre das Spiel anders gelaufen."

Sportdirektor Andreas Bornemann (51), der ein "dominierendes Spiel" seiner Mannschaft erlebte, sprach im Nachhinein von einer aufgebauschten Diskussion, die sich allmählich in den Köpfen der Spieler festgesetzt hat.

Bleibt der FC St. Pauli dem momentanen Kader treu?

Hürzeler bestätigt, dass er die Diskussion außerhalb des Vereins bemerkt hat, stellt jedoch klar, dass sie intern keine Rolle spielt. "Wir kennen das Problem", sagte er. "Wir unterstützen die Spieler und versuchen entgegen zu wirken. Wir müssen ihnen Selbstbewusstsein einflößen."

Schaut man sich die letzten drei torlosen Spiele an, dann haben 48 Torchancen nicht gereicht, um auch nur ein einziges Mal zu treffen.

Obwohl von außen, auch von den eigenen Fans, ein neuer Stürmer gefordert wird, weisen die Verantwortlichen die Diskussion zurück. "Ich bin zufrieden mit den Spielern, die ich habe", bekräftigte Hürzeler erneut und verwies auf das Glück, das St. Pauli in der vergangenen erfolgreichen Rückrunde hatte. "Wir müssen uns das wieder erarbeiten."

Die Spieler selbst haben die Diskussion natürlich auch aufgegriffen. "Es war einer dieser Tage, an denen der Ball einfach nicht ins Tor will", sagte Eric Smith (26) fast resignierend. "Viele Schüsse gingen direkt auf den Torwart und nicht gezielt in die Ecken. Wir müssen es dem Torhüter schwerer machen."

Zu den 28 Torschüssen muss jedoch auch gesagt werden, dass viele der Schüsse für FCM-Keeper Dominik Reimann (26) zu leicht zu parieren waren.

Holt der FC St. Pauli bis zum Ende der Transferperiode einen neuen Stürmer?

Smith gab genau wie die Verantwortlichen klar zu verstehen, dass das Team in allen Positionen über die notwendige Qualität verfügt.

Kapitän Jackson Irvine (30) äußerte sich ähnlich. "Wir brauchen kein weiterer Stürmer, wir brauchen ein Tor." Dennoch stellte er selbst die entscheidende Frage: "Fehlt uns das Glück, die Qualität im entscheidenden Moment oder die Konzentration? Wir müssen diese Antwort schnell finden!"

Die Verantwortlichen haben noch bis Freitag, 18 Uhr Zeit, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Legen sie ihr Vertrauen in den bestehenden Kader oder holen sie doch den von außen stark geforderten Stürmer?