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1. FC Magdeburg erzielt überraschenden Auswärts-Erfolg in Kiel, doch Ausschreitungen trüben die Freude

Kiel – Mit einem Auswärtssieg beweist der 1. FC Magdeburg seine Stärke in Kiel. Das Team um Trainer Christian Titz siegte am Sonntag in einem denkwürdigen Match mit 4:2 (2:1) gegen Holstein Kiel. Der Sieg katapultiert Magdeburg auf Rang zwei der 2. Bundesliga. Unglücklicherweise führte der Spielverlauf zu Konflikten zwischen FCM-Anhängern und der Polizei am Kieler Hauptbahnhof.

Unter dem Jubel von 12.400 Fans und bei strahlendem Wetter im Holstein-Stadion konnte Luca Schuler (24) vom FCM kurz nach Spielbeginn ein beeindruckendes Zeichen setzen. Das Spiel entpuppte sich als spannungsgeladen, vor allem in der ersten Halbzeit, die durch drei grobe Missgeschicke geprägt war.

"Die Mannschaft hat nie aufgegeben", lobte Trainer Titz (52) sein Team nach Spielende. Allerdings schien er nicht völlig zufrieden: "Wir haben das Match reichlich fehlerhaft gespielt", erklärte er und betonte, dass die Partie teils auf Messers Schneide stand.

Nach dem Ausgleich zum 2:2 verwandelte sich das Spiel in ein offenes Rennen. Am gestrigen Sonntag schienen die Magdeburger jedoch das Glück auf ihrer Seite zu haben.

Die Unachtsamkeit der Kieler führte zu drei Toren für den FCM. Insbesondere das zweite Tor kam "sehr glücklich" zustande, wie Titz nach dem Spiel zugab.

1. FC Magdeburg: Titz beweist taktisches Geschick bei Auswechslungen

Titz überzeugte durch clevere Auswechslungen. Nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung konnte der erfahrene Luc Castaignos (30) den erneuten Führungstreffer für die Magdeburger erzielen.

Ebenso erfolgreich war Joker Ahmet Arslan (29), der in der Nachspielzeit für die endgültige Entscheidung sorgte.

Angesprochen auf seine erfolgreich getroffenen Wechselentscheidungen lobte Titz die Qualität seines Teams, die es ihm ermöglichte, "das Spiel zu drehen".

Am Ende bleibt ein denkwürdiges Spiel in Erinnerung, das der 1. FC Magdeburg durch besonnenes Spiel und massive Fehler der Gastgeber für sich entscheiden konnte.

Polizeieinsatz am Kieler Hauptbahnhof: Verletzungen und Identitätsfeststellungen

Laut Angaben der Bundespolizei kam es nach dem Fußballspiel zu Auseinandersetzungen zwischen FCM-Anhängern und Polizeikräften.

Im Kieler Hauptbahnhof flogen Flaschen und Dosen auf die Polizei, woraufhin der Bahnhof für etwa anderthalb Stunden gesperrt wurde.

Vier Beamte erlitten Verletzungen und zwei Fußballfans wurden durch Pfefferspray verletzt.

Im Zuge des Einsatzes wurden 280 Personen identifiziert. FCM-Fans blockierten die Abfahrt eines Regionalzuges, um ihre Heimreise fortsetzen zu können.

Als sie den wiederholten Aufforderungen der Polizei, den Zug zu betreten, nicht nachkamen, eskalierte die Situation.

Die Fanhilfe kritisierte den Polizeieinsatz auf dem Social-Media-Kanal X als überzogen: "Die Polizei behandelt uns Fans wie Schwerverbrecher. Das kann nicht hingehen!"

Am kommenden 4. Spieltag trifft Magdeburg auf den FC St. Pauli. Der Anpfiff erfolgt nächsten Sonntag um 13.30 Uhr. Hoffen wir auf ein ereignisloses Spiel.