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Faschistische Symbolik im Stadion: "88" als Rückennummer

Rom (Italien) - In Deutschland ist die "88" als Rückennummer verboten, da sie in rechtsradikalen Kreisen für "Heil Hitler" steht. Nun möchte auch ein Land, das den Faschismus eingeführt hat, diesem Beispiel folgen.

In Italien kommt es leider häufig vor, dass Fans und sogar Spieler mit der Nummer "88" auftreten.

Mario Pašalić (28) trägt die Nummer "88". Der Kroate spielt seit 2018 für Atalanta Bergamo und hat sich nach seinem Wechsel von FC Chelsea nach Italien für diese Nummer entschieden.

Toma Basic (26) von Lazio Rom hat ebenfalls eine Vorliebe für diese "besondere" Zahl.

Der Mittelfeldspieler, der ebenfalls aus Kroatien stammt, wechselte 2022 von Girondins Bordeaux zu Lazio Rom und entschied sich dort gegen seine bisherige Nummer 26, die er auch bei HNK Hajduk Split getragen hatte.

Auch der Brasilianer Hernanes (38) trug von 2013 bis 2016 die Nummer "88" bei Inter Mailand. Nach seinem Wechsel zu Juventus Turin musste der ehemalige Nationalspieler jedoch die Nummer "11" akzeptieren.

Selbst die damalige Torwart-Legende Gianluigi Buffon (45) konnte nicht die Finger von der "88" lassen.

Gianluigi Buffon wusste angeblich von nichts

Gianluigi Buffon (45) trug laut Fussball.News vor 23 Jahren die Nummer "88". Der italienische Rekord-Nationalspieler beteuerte jedoch, dass er von der Bedeutung dieser Zahl nichts gewusst habe.

Buffon habe sich damals für diese Nummer entschieden, da die "88" an vier Eier erinnere und "in Italien wissen wir alle, was es bedeutet, Eier zu haben: Stärke und Entschlossenheit. Und in dieser Saison werde ich Eier haben müssen, um meinen Platz in der italienischen Nationalmannschaft zurückzubekommen."

Auch als er ein Zitat des italienischen Faschisten und Diktators Benito Mussolini (†61) auf sein Trikot kritzelte, gab er an, nichts darüber gewusst zu haben.

Später bezeichnete er diese Vorfälle laut Welt als "Fehler aus Ignoranz". Mittlerweile ist sein Engagement gegen den Antisemitismus und Rassismus im italienischen Fußball glaubhaft.

Rechtsradikale "Fans" zeigen "Hitlerson"

Kürzlich sorgte ein "Fan" mit einem echten Skandal um die Nummer "88" für Aufsehen. In den sozialen Netzwerken wurde ein Foto verbreitet, auf dem ein Mann nicht nur ein Lazio-Trikot mit der Nummer "88" trägt, sondern auch noch "Hitlerson" darüber geschrieben hat - nach Art der typisch skandinavischen Namen.

Der italienische Fußball ist immer wieder von Rassismus-Skandalen betroffen. Zum Beispiel wurde Romelu Lukaku (30) von Inter Mailand während eines Spiels gegen Juventus Turin von den Turiner Fans rassistisch beleidigt. Auch Dusan Vlahovic (23) von Juve wurde beim Gastspiel in Atalanta Bergamo von den gegnerischen Fans rassistisch beschimpft.

Aber auch in Spanien kam es zuletzt zu rassistischen Vorfällen rund um den Real-Star Vinícius (22).

Sowohl Fans als auch Spieler, die solche Aktionen durchführen, gehören möglicherweise einer Minderheit an, aber die Auswirkungen davon sind einfach katastrophal - ganz zu schweigen von den Auswirkungen für die Betroffenen.

Der italienische Fußballverband geht nun dagegen vor

Der italienische Fußballverband hat laut Sportschau eine Erklärung im italienischen Innenministerium unterzeichnet, wonach nicht nur die Nummer "88" als Trikotnummer, sondern auch andere Symbole mit klaren nationalsozialistischen oder antisemitischen Bezügen bei Spielern und Fans im Stadion verboten sind.

Zukünftig werden Spiele mit antisemitischen oder rassistischen Gesängen sofort unterbrochen.

Die FIFA hat in letzter Zeit ebenfalls Maßnahmen ergriffen. Beim Spiel zwischen den USA und Mexiko wurde das Spiel vom Schiedsrichter unterbrochen, nachdem die Fans homophobe Äußerungen gemacht hatten.

Es bleibt abzuwarten, wie viele Spiele in der Serie A überhaupt noch durchgeführt werden können.