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Trainer der "Speckis" - Hat der deutsche Coach seine Spieler gemobbt?

Breda (Niederlande) - Peter Hyballa (47) musste am Mittwoch seinen Job beim niederländischen Fußballzweitligisten NAC Breda an den Nagel hängen. Sein vorzeitiger Abgang ist erneut mit unschönen Gerüchten und heftigen Vorwürfen behaftet.

Der Trainer, geboren in Bocholt, übernahm den Verein erst im Januar des vorherigen Jahres und brachte ihn durch eine herausragende Rückrunde in die Aufstiegs-Play-offs.

Trotz des verpassten Sprungs in die höchste niederländische Liga, die Eredivisie, lobte der Verein seine "gute Arbeit" in einer offiziellen Erklärung.

Allerdings gab es offensichtlich interne Konflikte. Der Breda-Chef Peter Maas (54) kritisierte eine unzureichende "Weiterentwicklung" und führte aus, die Kooperation zwischen dem Trainer und seinem Team sei ungenügend. Er glaubt als Geschäftsführer nicht an eine Lösung der Situation.'

Auf Einzelheiten ging der Technische Direktor nicht ein und blieb bei einer eher kryptischen Aussage.

Das niederländische Fußballmagazin Voetbal International beleuchtete indessen den Fall Hyballa und seine wahrscheinlich heiklen Details.

So wird berichtet, dass der ehemalige Trainer von Alemannia Aachen während der Trainingseinheiten quasi "manisch" agierte und seine Schützlinge gar gemobbt habe.

Peter Hyballa zog in der Vergangenheit schon öfter Kritik auf sich

Er soll seine Spieler während des regelmäßigen Trainings nach dem Aussehen oder Charakter eingeteilt haben. Eine Gruppe von Spielern, die er für "zu dick" hielt, habe er abfällig "die Speckis" genannt.

Der Stürmer Jort van der Sande (27) landete trotz einer herausragenden Saison mit 13 Toren und zehn Assists bei den "Speckis" und musste die Bezeichnung "Weichei" vom Trainer wiederholt hinnehmen.

Kurz vor Ende der Transferperiode entschied sich der Angreifer für einen Wechsel zum Ligakonkurrenten ADO Den Haag.

Die Vereinsverantwortlichen zeigten sich schockiert über die "grobe Misshandlung von Spielern". Obwohl man versuchte, die Situation unter Kontrolle zu bekommen, sieht man sich nun als "Krachend gescheitert".

Es sind nicht die ersten Vorwürfe dieser Art, mit denen sich der Weltreisende auseinandersetzen muss.

Bevor er den dänischen Club Esbjerg fB verließ, drückten ihm 21 Spieler mit einem offenen Brief an die Vereinsführung ihr Misstrauen aus. Sein menschliches und fachliches Eignen für den Job wurde in Frage gestellt und seine harten Trainingsmethoden wurden als gesundheitsgefährdend bezeichnet.

Der Trainer wies damals entschieden die Vorwürfe zurück, sprach seinerseits von "Mobbing" und einem "Komplott". Zu den aktuellen Unterstellungen hat er sich bisher nicht geäußert.