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TikTok-Skandal um Mirco Casorelli: Schweizer Fußballverband leitet rechtliche Schritte ein!

Bern, Schweiz - Sozialmedia-Liebling Mirco Casorelli spart auf TikTok nicht an scharfen Worten gegenüber der Schweizer 'Nati'. Der SFV zieht die Reißleine und erstattet Anzeige, teilte der unter dem Namen "bireweichesouhund" bekannte Influencer in einigen seiner Videos selbst mit. Auf TikTok folgen ihm über 70.000 Personen, und er postet regelmäßig Inhalte, in denen er die schweizerische 'Nati' nicht selten kräftig beschimpft. Diese Videos, seine so genannten "Singkontrollen", bei denen er die Mitsingaktionen der Spieler kommentiert, stoßen dabei besonders auf Interesse. Spieler, die nicht singen, beschimpft er bisweilen als "Arschlöcher", bezeichnet den Nationalcoach Murat Yakin (49) als bloßen "Kebab-Verkäufer" und den dunkelhäutigen Verteidiger Jordan Lotomba (25) als "furchterregende Erscheinung". Darüber hinaus werden Spieler mit balkanischen Wurzeln nicht verschont. Nach Meinung des SFV verstößt Casorelli mit seinen Äußerungen gegen Art. 261bis des Strafgesetzbuches gegen Rassismus, was eine Vorladung zur Folge hatte.

Der SFV prangert rassistisches Verhalten von TikToker Mirco Casorelli an

"Ob das Nichtsingen der Hymne positiv oder negativ bewertet wird, ist jedem selbst überlassen. Doch wo die Menschwürde verletzt und Menschen erniedrigt werden, hört Humor auf", äußerte sich SFV-Kommunikationsdirektor Adrian Arnold (50) zur Situation gegenüber Blick. Er betont: "In diesem Fall verunglimpft, denunziert und hetzt er gegen Spieler mit Migrationshintergrund. Für uns im SFV ist Rassismus absolut inakzeptabel – weder im Fußball noch anderswo in unserer Gesellschaft." Der Verband wollte Casorelli anfangs keine große Plattform bieten, doch Spieler wie Granit Xhaka (31) und Xherdan Shaqiri (32) drängten auf ein Einschreiten des Verbandes. Nach Angriffen auf die U21-Europameisterschaft reichte der SFV schlussendlich eine Anzeige ein.

Mirco Casorelli sieht die Anzeige als "maßlos übertrieben" an

Die Online-Persönlichkeit verneint Schuldgefühle und verweist auf die humorvolle Natur seiner Videos. Er betonte in einem Statement, er habe selbst einen Migrationshintergrund, da sein Vater Italiener ist. Er sei in einem multikulturellen Umfeld aufgewachsen, seine Frau sei schwarz und seine Tochter habe einen multinationalen Hintergrund. Dass die Spieler die Hymne singen oder nicht, sei ihm letztlich egal: "Das ist mir egal; könnte ich sonst diese Videos machen?", so seine Worte. Gegenüber Blick äußerte er sich weiter: "Die Anzeige ist maßlos übertrieben. Vor einer Verurteilung habe ich keine Angst, dies versicherte mir ein Polizist am Telefon." Er würde den Konflikt gern persönlich mit den Spielern regeln, fühlt sich jedoch nicht prominent genug dafür.