zurück

Sébastien Haller: Vom Pechvogel zum Volkshelden beim Afrika-Cup

Abidjan, Elfenbeinküste – Nach einer enttäuschenden Saison bei Borussia Dortmund und verletzungsbedingten Ausfällen zu Beginn des Afrika-Cups, überraschte Sébastien Haller (29) alle mit einer spektakulären Rückkehr. Er verwandelte sich mit entscheidenden Toren im Halb- und Finale des Turniers über Nacht in den Helden der Elfenbeinküste. Hallers Siegtor gegen das favorisierte Nigeria vor begeisterten 57.000 Fans zeugte von bemerkenswerter Stärke, insbesondere nach seiner Genesung von Hodenkrebs vor nur einem Jahr. Obwohl er diese Saison zuvor noch kein Liga-Tor erzielt und nur zweimal im Pokal gegen Schott Mainz getroffen hatte, krönte sich Haller am Sonntagabend zum gefeierten Helden seines Landes. "Wir haben so oft von diesem Moment geträumt", so Haller, der seine Emotionen kaum zurückhalten konnte. Die Freude im Land könnte nicht größer sein, zumal es der erste Sieg als Gastgeber und der dritte Afrika-Cup Triumph für die "Elefanten" ist.

Triumph der Elfenbeinküste mit Sébastien Haller als Schlüsselspieler

Die Erfolgsgeschichte der Elfenbeinküste und besonders von Sébastien Haller am Afrika-Cup hätte nicht filmreifer sein können. Trotz zweier Niederlagen in der Gruppenphase und dem Aus von Coach Jean-Louis Gasset (70), zog die Mannschaft als einer der besten Gruppendritten in die K.o.-Runden ein. Unter der Leitung des ehemaligen Co-Trainers Emerse Faé (40), der zum Cheftrainer befördert wurde, kehrte das Glück zurück - besonders mit Haller auf dem Spielfeld. Siege gegen Senegal und Mali im Elfmeterschießen und in der Verlängerung führten über das Halbfinale ins Endspiel, in dem Haller den entscheidenden Treffer gegen die Demokratische Republik Kongo erzielte. Trotz anhaltender Knöchelverletzungen war Haller fest entschlossen, beim Turnier alles zu geben – mit Erfolg. Sein Trainer bezeichnete den Turnierverlauf, der sogar einen Rückstand zur Halbzeit im Finale beinhaltete, als "Märchen". Ein Märchen, das sich auch für Haller erfüllte, der im Bundesliga-Finale der Vorsaison einen entscheidenden Elfmeter verschoss und damit dem BVB den Titel kostete. Heute ist er für die Elfenbeinküste mehr als nur ein Fußballspieler – er ist ein Volksheld.