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Saudi-Arabien plant, hochrangige Fußballschiedsrichter abzuwerben

London (England) - Um ihre fußballerischen Fähigkeiten zu erweitern, plant Saudi-Arabien, in hochrangige Schiedsrichter aus Europa zu investieren. Dies kommt, nachdem sie bereits erheblich in bekannte Namen wie Cristiano Ronaldo (38), Karim Benzema (35) und Neymar (31) investiert haben.

Die Times berichtet, dass die Araber vorhaben, führende Schiedsrichter aus der englischen Premier League und ganz Europa zu rekrutieren. Das Ziel ist es, die Saudi Pro League zu einer der führenden Ligen weltweit zu machen.

Für einige Spiele von Ronaldo und Kollegen gab es bislang ein inoffizielles "Leihsystem" für internationale Schiedsrichter. Diese waren jedoch nur temporär anwesend.

Die Verantwortlichen der saudischen Liga streben eine dauerhafte Bindung der Schiedsrichter an, um die Qualität der Liga kontinuierlich zu steigern.

Dieses Vorhaben ist eine potenzielle Bedrohung für die europäischen Ligen. Laut Times könnte der Verlust von zwei oder drei Top-Referees, besonders für große europäische Ligen wie die Premier League, alarmierend sein.

Peter Walton: "Eine Gehaltssteigerung könnte jegliche Bedrohung abwenden."

Derzeit befinden sich die Schiedsrichter in einer Zwickmühle, da die Saudis bereits attraktive Zahlungsangebote machen.

Ein Wechsel nach Saudi-Arabien würde jedoch den Verlust des begehrten FIFA-Abzeichens für die Schiedsrichter bedeuten. Dadurch wären internationale oder WM-Spiele für sie nicht mehr zugänglich.

Ein Schiedsrichter in der Premier League kann bis zu 200.000 Pfund (ungefähr 231.000 Euro) jährlich verdienen. In Anbetracht der 100 Millionen Euro, die Neymar jährlich bei Al-Hilal bekommen soll, scheint das den Arabern gering.

Für Bundesliga-Schiedsrichter könnte ein Wechsel in die Saudi Pro League noch profitabler sein. Sie bekommen derzeit pro Spiel 5.000 Euro, laut Informationen von Goal.

Der ehemalige englische Star-Schiedsrichter Peter Walton (63) sieht nur eine Lösung, um den Schiedsrichterschwund zu verhindern: "Die Ausdehnung des 'Leihsystems' und eine Gehaltserhöhung könnten jede Bedrohung abwenden."

Das bedeutet für die Bundesliga, dass sie gegebenenfalls mehr Geld für ihre Schiedsrichter aufbringen muss, obwohl sie bereits zu den Besserverdienern zählen.