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Wettbetrugs-Affäre nimmt zu: Italien schickt zwei Topsportler heim!

Turin (Italien) - Die mutmaßliche Wettbetrugauffälligkeit in Italien scheint anscheinend größere Dimensionen zu haben, als anfangs angenommen. Die Staatsanwaltschaft Turin ermittelt nun auch gegen die beiden Profifußballer Nicolò Zaniolo (24) und Sandro Tonali (23), aufgrund dessen der Sportverband nun reagiert hat.

Die beiden Fußballer wurden von der Italienischen Fußball-Föderation (FIGC) unter dem Vorwand "zum eigenen Schutz" an ihre jeweiligen Clubs zurück geschickt, wie es in einem offiziellen Statement am Donnerstagabend zu lesen war.

Die betroffenen Spieler absolvierten trainierten zuvor mit der "Azzurri" im Trainingscenter in Florenz und bereiteten sich auf die bevorstehenden Länderspiele gegen Malta (Samstag, 20.45 Uhr) und England (Dienstag, 20.45 Uhr) vor.

Allerdings ist der Sportverband der Meinung, dass "die betreffenden Spieler nicht im erforderlichen Zustand sind, um die in den kommenden Tagen anstehenden Spielverpflichtungen zu erfüllen".

Am Donnerstagnachmittag erhielten Zaniolo und Tonali zudem Ermittlungsprozesse von der Staatsanwaltschaft Turin. Im Rahmen dessen sollen auch erste Befragungen stattgefunden haben, wie der italienische Journalist Gianluca Di Marzio (49) berichtet.

Während die Hauptursache für die Untersuchung seitens des Verbands noch nicht bestätigt wurde, postuliert der typischerweise gut informierte Fachmann, dass es um mögliche Spielmanipulationen im Zusammenhang mit Sportwetten sein könnte.

Die Untersuchungen gegen Sandro Tonali und Nicolò Zaniolo könnten mit Nicolò Fagioli zusammenhängen

Mittlerweile ist das Duo zurück nach England gekehrt. Zaniolo steht seit dieser Spielzeit bei Aston Villa unter Vertrag, Tonali wechselte im Sommer für beachtliche 70 Millionen Euro vom AC Mailand zu Newcastle United.

Des Weiteren sollen die Vorfälle der beiden Premier-League-Spieler mit den Nachforschungen gegen Nicolò Fagioli (22) von Juventus Turin in Verbindung stehen. Dem jungen Mittelfeldspieler wird laut einem Bericht der Gazzetta dello Sport vorgeworfen, unter verschiedenen Identitäten Wetten auf illegalen Online-Plattformen platziert zu haben.

Sein Rechtsanwalt Armando Simbari versicherte gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur LaPresse, dass sein Klient eine "verantwortungsbewusste und transparente Einstellung" in dieser Sache einnehme.

Er sei "aktiv" bei der Bundesanwaltschaft aufgetreten und spiele in dieser Angelegenheit "keine bedeutsame Rolle", er wolle vielmehr "seinen Beitrag zu den Nachforschungen leisten".

Bei einer Vorverurteilung würden ihm eine Geldstrafe sowie eine mehrjährige Sperre drohen.