Längere Gefängnisstrafe für Dani Alves gefordert - Berufung eingereicht
Barcelona, Spanien - Nach der Verurteilung von Ex-Fußballstar Dani Alves (40) zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten wegen Vergewaltigung zeigt sich die Anklagevertretung unzufrieden und strebt mit einer Berufung eine höhere Haftdauer an. Dies teilt das spanische Nachrichtenmedium Crónica Global mit. Die Anklagebehörde beansprucht eine Verschärfung des Strafmaßes und die Aufhebung der strafmindernden Umstände, die das Gericht in seinem Urteil berücksichtigt hatte. Der ehemalige brasilianische Nationalspieler, 126-fach für sein Land auf dem Platz, wurde neben der Haftstrafe zur Zahlung einer Entschädigung in Höhe von 150.000 Euro verurteilt. Zusätzlich ordnete das Gericht eine fünfjährige Bewährungszeit nach Verbüßen der Strafe an. Im Urteilsprozess galt zu Alves' Gunsten, dass er die Entschädigungssumme schon vor dem Urteil hinterlegt hatte. Dieser Betrag sollte unabhängig vom Ausgang des Verfahrens an das Opfer fließen. Jedoch argumentiert die Anklage, dass die zuständige Richterin die Summe ursprünglich als Kaution für eine temporäre Entlassung des früheren Spielers des FC Barcelona festlegte. Seine Verteidigung betonte später, das Geld solle als Wiedergutmachung an das Opfer gezahlt werden.
Gesetzesänderung wirkte sich auf Urteil für Dani Alves aus
Der Fall des brasilianischen Verteidigers wurde zudem durch eine zeitweilige Gesetzesanpassung beeinflusst, welche die Strafmaße für Missbrauch und sexuelle Gewalt vereinheitlichte und das Mindeststrafmaß auf vier Jahre senkte. Obwohl der Kongress inzwischen das Mindeststrafmaß für Vergewaltigung wieder auf sechs Jahre angehoben hat, fiel der Vorfall mit Alves in die Übergangszeit. Die Staatsanwaltschaft besteht deshalb darauf, dass Alves mindestens die aktuell geltende Mindeststrafe verbüßen soll. Während des Prozesses hatte die Anklage eine Haft von neun Jahren gefordert, wobei die gesetzliche Höchststrafe bei zwölf Jahren liegt. Am 22. Februar wurde Alves für schuldig befunden, eine 23-jährige Frau im Dezember 2022 in einem Barceloner Nachtclub gegen ihren Willen sexuell genötigt zu haben.