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Strafe für entsetzlichen Massenmord-Vergleich: Zweitliga-Fan muss zahlen!

Plymouth (England) - Selbst wenn der eigene Verein erfolgreich ist, können Fans das manchmal falsch interpretieren. Ein Supporter des englischen Zweitligavereins Plymouth Argyle musste für einen makabren Ausfall online unlängst eine Strafe zahlen.

Gary Miller (33) hatte seinen Beitrag auf X (vormals Twitter) am 7. März dieses Jahres kaum durchdacht.

Kurz davor hatten seine "Pilgrims" aus der südenglischen Küstenstadt Plymouth gegen Derby County gewonnen, wobei der entscheidende 2:1-Siegtreffer von Stürmer Ryan Hardie (26) in der 70. Minute durch einen Elfmeter erzielt wurde.

Um den erfolgreichen Spieler zu loben, postete der 33-Jährige jedoch unklugerweise ein Bild von Michael S. Philpott (67) und kommentierte dazu: "Hardie brennt, genau wie Mick Philpotts Haus".

Philpott ist ein verurteilter britischer Massenmörder aus Derby, der im April 2013 wegen vorsätzlicher Brandstiftung zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde. In dem von ihm, seiner Frau und einem Freund gelegten Hausbrand starben sechs seiner 17 Kinder.

Danach spielte er tragischerweise den trauernden Vater und rief öffentlich zur Suche nach dem Täter auf. Dahinter steckte allerdings nur Scheinheiligkeit, wie die Ermittlungen später herausfanden.

In Wahrheit versuchte Philpott, seine Kinder zu retten, um als Held dazustehen, und seinem Ex-Freundin Lisa W. den Brand anzuhängen.

Plymouth-Fan Gary Miller behauptet, nichts von den getöteten Kindern gewusst zu haben

Millers unangebrachter Vergleich blieb nicht unbemerkt. Auf der Heimreise vom Spiel durchsuchte eine Derby-Fan die Tweets des Spiels, stieß auf den geschmacklosen Kommentar und meldete ihn der Polizei, laut Berichten des Plymouth Herald.

Die Frau war "geschockt und alarmiert", und auch andere Reisende zeigten eine ähnlich entsetzte Reaktion. Zudem soll sich unter den Mitgliedern der zugehörigen Fanclubs eine Person mit "einer Beziehung" zu dem tödlichen Brandanschlag befunden haben, sagte Staatsanwalt Herc Ashworth vor Gericht.

Miller erkannte jedoch seinen Fehler, bezeichnete den Inhalt der Nachricht selbst als "ekelhaft" und entschuldigte sich für sein "dummes" Verhalten. Er behauptete, er sei in einem Gruppenchat zu dem Beitrag "verleitet" worden und hätte es "zu weit getrieben". Außerdem beharrte er darauf, nicht gewusst zu haben, dass "Kinder in die Sache verwickelt waren, was offen gesagt unwahrscheinlich ist", so Ashworth weiter.

Für den Richter kam diese Erkenntnis etwas zu spät, er verhängte gegen den Plymouth-Fan eine Geldstrafe von umgerechnet rund 860 Euro oder wahlweise 14 Tage Gefängnis.

"Ich bin sicher, Sie verstehen, wie verletzend und schockierend das war. Es mag sein, dass Sie nicht vollständig nachgedacht haben und vielleicht anderen beeindrucken wollten. Aber während manche das als Witz abtun, sehen andere die wirkliche, zugrunde liegende Grausamkeit", schloss der Richter ab.