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Erzrivale entscheidet Titelkampf für sich – dann schwindet plötzlich das Stadionlicht!

Lima (Peru) - Partydämpfer in Extremform: Den eigenen Stadtrivalen beim Titelgewinn im eigenen Heimstadion zuzusehen, stellt für jeden Fußballklub die ultimative Demütigung dar. Genau diese Situation musste Alianza Lima verkraften, allerdings wollte man dem verhassten Konkurrenten den Triumph nicht kampflos überlassen. Als vorgezogene Partie des Jahres galt das Aufeinandertreffen zwischen Alianza und Universitario in Peru. Im prestigeträchtigen "Superclásico" ging es für die beiden führenden Vereine des Landes um Alles. Das Hinspiel des Play-off-Endspiels um den Titel der Liga 1 hatte mit einem 1:1 Remis geendet, folglich starteten beide Mannschaften von einem ausgeglichenen Punkt aus in das finale Saisonhighlight. Der 25-fache Meister Alianza hätte mit einem Sieg an Universitario – dem momentanen Rekordhalter mit 26 Titeln – gleichziehen können. Doch das Schicksal sollte es anders wollen: Edison Flores (29) schoss Universitario bereits in der 3. Spielminute in Front und der später eingewechselte Horacio Calcaterra (34) besiegelte nach 82 Minuten den Erfolg.

Kurz bevor der Schiedsrichter das Spiel beenden konnte, postierten sich die Gästespieler in freudiger Erwartung entlang der Seitenlinie, um den 27. Meistertitel nach einer Dekade ohne Sieg zu feiern. Im Estadio Alejandro Villanueva versank jedoch alles in völliger Finsternis, unmittelbar nachdem das finale Pfeifen ertönte.

Video vom Stromausfall und der finsteren Siegesfeier auf X

Alianza Lima macht durch schlechtes Verhalten von sich reden und gefährdet Fans

Bereits bevor der Referee die Pfeife aus seinem Mund nehmen konnte, verschwand das Flutlicht der Arena wie vom Erdboden verschluckt. Lediglich die digitalen Werbebanden spendeten den Fernsehzuschauern noch Lichtschein, wodurch schemenhaft die Umrisse verwirrter Schattengestalten zu erkennen waren. Es scheint, als hätten Angehörige von Alianza die schmerzhafte Szenerie des Gegners dem eigenen Anhang ersparen wollen. Im wahrsten Sinne des Wortes eine kurzsichtige Aktion – angesichts tausender Zuschauer, die in absoluter Dunkelheit ihre eigene Hand nicht mehr vor Augen sehen, ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko. Die frisch gekürten Champions ließen sich davon jedoch den Festakt nicht vermiesen, wie ein von der Mannschaft in sozialen Netzwerken geteiltes Video zeigt. Bewaffnet mit den Taschenlampen ihrer Handys, versammelte sich das Team auf dem Rasen und umarmte sich in einem Rausch der Freude.

Entgegen der Hoffnung, die düsteren Machenschaften könnten die Gemüter beruhigen, kam es nach dem Abpfiff in der Umgebung des Stadions zu heftigen Unruhen, wie ESPN-Journalist Luis Miguel Echegaray berichtete.