Cyber-Angriff auf Fußballverband der Niederlande: Große Lösegeldsumme überwiesen!
Zeist (Niederlande) - Ein Scherz war es definitiv nicht: Am ersten Tag im April 2023 geriet der Niederländische Fußballverband KNVB ins Visier eines russischen Hacker-Angriffs, wobei zahlreiche persönliche Daten entwendet wurden. Um eine Veröffentlichung der sensiblen Information zu verhindern, beglich der KNVB ein Lösegeld an die Cyber-Erpresser.
Diese Information wurde auf der eigenen Webseite des Verbands bekannt gegeben. Über die genaue Summe wollte der KNVB keine Auskunft geben, doch laut RTL Nieuws lag die Lösegeldforderung der Erpresser bei mehr als eine Million Euro.
"Die Experten konnten nicht genau herausfinden, auf welche Daten zugegriffen oder welche Daten tatsächlich gestohlen wurden. Dieser Umstand brachte uns in ein Dilemma ohne zufriedenstellende Lösung", äußerte sich der KNVB.
"Möglicherweise gestohlene Dateien enthalten personenbezogene Informationen, deren Freigabe die Privatsphäre der betroffenen Individuen beeinträchtigen könnte. Das Verhindern einer solchen Veröffentlichung überwog letztendlich gegenüber der Prinzipien des KNVB, sich nicht erpressen zu lassen."
Zu den entwendeten Daten zählen unter anderem Pass- und Adressinformationen, Bankkontodetails und medizinische sowie Gehaltsdaten.
KNVB informiert betroffene Individuen auf persönlicher und öffentlicher Ebene
Trotz des entrichteten Lösegelds wollte der niederländische Fußballverband nicht blindlings den Kriminellen vertrauen, dass die Daten nun nicht auf den Markt gebracht werden.
Zwar rechnet man nicht damit, dass die Daten missbraucht oder veröffentlicht werden, so der Verband. Trotzdem möchte man die Betroffenen dazu anregen, auf der Hut im Hinblick auf den Missbrauch der möglicherweise gestohlenen Informationen zu sein.
Da selbst Fachleute nicht genau sagen konnten, welche Daten von dem Angriff betroffen sind, informierte der KNVB alle potenziellen Opfer, einschließlich Besucher des Medizinischen Zentrums des Verbands, international transferierte Spieler oder Personen, die in Disziplinarverfahren involviert waren.
Da es unerreichbar gewesen wäre, alle betroffenen Personen persönlich zu kontaktieren, entschied sich der KNVB dazu, den Vorfall öffentlich zu machen, wie es auf der Webseite zu lesen ist, bevor er sich bei allen Beteiligten für den Vorfall entschuldigte.