Klubboss spielt Angriff auf Lazio-Stürmer herunter: "Erlebe ich täglich"
Rom, Italien – Man erwartet Rückhalt vom Klub, doch nach dem Übergriff auf Lazio-Spieler Ciro Immobile (34) vor seiner Familie, tut der Präsident des Erstliga-Klubs, der Vorfall als nebensächlich ab. Klubboss Claudio Lotito (66) scheint die Attacke auf die leichte Schulter zu nehmen. Auf den Vorfall angesprochen, reagierte Lotito mit einer erstaunlichen Bemerkung, die kaum wie eine Unterstützung für den Spitzenreiter der "Biancocelesti" klingt. "Das passiert mir jeden Tag", so Lotitos gleichgültige Antwort während einer kurzen Presserunde auf dem Weg zu seinem Auto. "Seit zwei Jahrzehnten bin ich von Leibwächtern umgeben und tägliche Morddrohungen sind für mich an der Tagesordnung", spielte der Italienische Senator den Übergriff herunter und merkte an, dass er daraus kein Aufsehen mache. Der frühere Borussia Dortmund-Spieler wurde in der Nähe der Vorschule seines vierjährigen Sohnes "verbal und physisch" angegriffen, wie durch seine Sprecher bestätigt wurde. Seine Frau und sein Kind waren bei ihm, als der Angriff stattfand. Immobile sieht den Grund für den Zwischenfall in einer "Aufhetzung des Hasses", die nach dem Abschied von Trainer Maurizio Sarri (65) in sozialen Medien und durch Journalisten gegen ihn angefacht wurde.
Lazio Rom unterstützt Ciro Immobile, Claudio Lotito hält sich zurück
Der vor kurzem zurückgetretene Coach Sarri hinterließ das Team unerwartet am Mittwoch, während sie gegen den FC Bayern im Achtelfinale der Champions League antreten sollten. Derzeit steht Lazio auf Platz zehn der Serie A Tabelle und musste zuletzt drei Niederlagen einstecken. In Italien spekuliert man über eine Meuterei innerhalb der Mannschaft, wobei Sarri selbst von einem Verrat sprach, wie zuvor von Lotito angedeutet. Der Vereinsvorsitzende wollte diese Angelegenheit jedoch nicht näher kommentieren. "Ich habe das Wort Verrat nicht benutzt. Es ist Zeit, dem ein Ende zu setzen. Jeder soll seine Aufgaben erfüllen; ich als Präsident, die Spieler als Spieler und der Trainer als Trainer", erklärte Lotito. Trotzdem heizte der römische Klubchef die Diskussionen weiter an: "Ich habe lediglich darauf reagiert, als man mich konkret fragte, dass es aus heiterem Himmel kam und Sarri das Gefühl hatte, verraten worden zu sein. Fragen Sie ihn selbst danach." Immerhin, auf offiziellen Kanälen zeigte Lazio Rom volle Unterstützung für ihren Torjäger. "Die gesamte SS Lazio zeigt volle Solidarität mit ihrem Kapitän Ciro Immobile und seiner Familie angesichts der jüngsten beunruhigenden und völlig unannehmbaren Angriffe", verkündete der Klub in einer offiziellen Stellungnahme. "Jede Form von verbaler oder körperlicher Gewalt muss geschlossen, entschlossen und ohne Zögern verurteilt werden."