Elfmeterheld Emiliano Martínez sieht Gelb und wird nicht vom Platz gestellt
Lille (Frankreich) - In einer denkwürdigen Nacht der UEFA Europa Conference League erlebte Aston Villas Torwart Emiliano Martínez (31) eine Achterbahn der Gefühle: Trotz zweier gelber Karten durfte er auf dem Feld bleiben und avancierte schlussendlich zum Matchwinner im Elfmeterschießen. Emiliano Martínez, bekannt als argentinischer Weltmeister von 2022 und für seine provokative Jubelgeste, fand sich im Viertelfinal-Rückspiel der Conference League zwischen OSC Lille und Aston Villa wieder, das mit einem Gesamtergebnis von 3:3 in ein entscheidendes Elfmeterschießen mündete. Hier zeigte Martínez seine Klasse, indem er den ersten Elfmeter von Nabil Bentaleb (29, ehemals Schalke 04) parierte und mit einer stillen Geste das Publikum zum Schweigen brachte. Er legte den Finger auf die Lippen und zeigte allen: Jetzt ist Stille geboten.
Aston Villa erreicht durch Martínez' Paraden das Halbfinale der Conference League
Die Situation wurde heikel, als Schiedsrichter Ivan Kruzliak (40) Martínez' Gestik mit einer Gelben Karte ahndete, die seine zweite des Spiels war - und dennoch blieb Gelb-Rot aus. Die Regel 10.3, eingeführt im Jahr 2020, erklärt: Gelbe Karten aus dem regulären Spiel werden nicht ins Elfmeterschießen übernommen. Dieses Detail war sogar Martínez' Teamkollegen nicht ganz bewusst, was für kurzzeitige Verwirrung sorgte. Trotzdem konnte Martínez weiterhin im Elfmeterschießen agieren, wo er letztlich auch den entscheidenden Elfmeter von Benjamin André (33) hielt und seinem Team somit den Einzug ins Halbfinale sicherte. Dank der einzigartigen Mentalität ihres Torhüters, der stets an der Grenze des Erlaubten agiert, schrieb Aston Villa Geschichte in der Conference League.