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Gigantischer Streit wegen Entscheidung der UEFA: Nationen drohen mit Boykott!

Nyon (Schweiz) - Bedauert die UEFA bereits ihren Entschluss? Etwa 19 Monate nach Beginn des Angriffskrieges in der Ukraine hat der europäische Fußballverband verlautbart, russische Nachwuchsmannschaften erneut bei UEFA-Veranstaltungen zuzulassen. Dies führte zu starker Kritik - und ersten Boykottaufrufen.

Im Anschluss an die UEFA-Exekutivkomitee-Sitzung letzten Dienstag, verkündete der Verband auf seiner Webseite seinen Beschluss, Russlands U17-Teams wieder die Teilnahme an UEFA-Wettbewerben zu ermöglichen.

Es heißt in der Mitteilung, man sollte "Kinder nicht für Taten bestrafen, die ausschließlich Erwachsene zu verantworten haben". Da der Fußball stets Friedenssignale aussenden solle, möchte man minderjährige Spieler nicht weiterhin vom Recht ausschließen, an internationalem Fußball teilzunehmen.

Allerdings sollten sie ohne Landesflagge, Nationalhymne und -trikot und außerdem nicht auf russischem Boden spielen dürfen.

Zudem unterstrich der Verband, die erste Sportorganisation weltweit gewesen zu sein, die gegen Russland reagiert hat, und verurteilte erneut den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

Das ist allerdings für einige UEFA-Mitglieder nicht ausreichend! Mehrere Länder drohten wegen der Entscheidung des Verbandes mit Boykotten von Spielen oder sogar ganzen Turnieren.

Vier Fußballverbände drohen mit Boykott - schließen sich weitere an?

Allen voran natürlich die Ukraine selbst: Der ukrainische Fußballverband UAF verurteilte "aufs Schärfste" die Wiederzulassung der russischen U17-Mannschaften, wie in einer Pressemitteilung bekannt gegeben wurde.

Die UAF versicherte, dass ukrainische Mannschaften nicht an Wettbewerben mit russischen Teams teilnehmen werden - und forderte die anderen UEFA-Mitgliedsverbände auf, Spiele gegen russische Teams ebenfalls zu boykottieren.

Dieser Initiative schlossen sich direkt einige Länder an.

Der Präsident des polnischen Fußballverbands, Cezary Kulesza (61), teilte am Mittwoch auf X (früher bekannt als Twitter) mit: "Ich war überrascht über die gestrige Erklärung des UEFA-Exekutivkomitees. Wenn die russischen Nationalmannschaften spielen dürfen, werden unsere Nationalteams nicht gegen sie antreten. Das ist die einzig richtige Entscheidung."

Auch der englische Verband FA teilte Reuters mit, dass man die Entscheidung der UEFA nicht unterstütze und nicht gegen russische Teams spielen werde.

Schweden ging sogar noch einen Schritt weiter: Der Verband SvFF verkündete, dass man als Ausrichter der Frauen-U17-EM 2024 einem möglicherweise qualifizierten russischen Team die Teilnahme untersagen würde.

Ob zusätzliche UEFA-Mitgliedsverbände wie zum Beispiel der DFB sich dem Boykott anschließen, ist bis jetzt ungewiss.