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Erstaunlicher Spielabbruch im Pokalfinale - Fenerbahce Istanbul verlässt das Feld

Şanlıurfa, Türkei - Ein vorhersehbarer Schritt wurde Wirklichkeit, als Fenerbahce Istanbul im türkischen Supercup für einen Eklat sorgte. Ohne zwei Minuten abzuwarten, verließ die provisorische Mannschaft des Spitzenvereins das Spielfeld, was die Begegnung frühzeitig beendete. Schon zu diesem Zeitpunkt führte ihr großer Gegner Galatasaray durch ein Tor von Mauro Icardi (31) mit 1:0. Dieser Rückstand war jedoch nicht der eigentliche Grund für das Verlassen des Spielfelds. Die Ankündigung dieses Boykotts hatte der 19-fache türkische Meister bereits Tage zuvor gemacht. "Unsere Hauptmannschaft wird nicht nach Şanlıurfa reisen und das Spiel wird keine 90 Minuten dauern", so Vize-Präsident Erol Bilecik (61). Er ließ durchblicken, dass für die U19-Spieler dieses Spiel eine Chance sein könnte und warnte die Fans vor Reiseplänen, gab jedoch an, dass interessierte Zuschauer das Spiel verfolgen könnten. Trotzdem verließen die jungen Profis geschlossen den Platz und Schiedsrichter Volkan Bayarslan (46) brach das Aufeinandertreffen ab, da keine andere Möglichkeit bestand. Formell gewann Galatasaray, doch die endgültige Entscheidung steht noch aus.

Video des kurzlebigen Spiels Galatasaray gegen Fenerbahce online

Fenerbahce Istanbul im Konflikt mit dem türkischen Fußballverband

Die Grundlage für das unrühmliche Geschehen ist der anhaltende Konflikt zwischen Fenerbahce und dem türkischen Fußballverband (TFF). Die ursprüngliche Planung, den Süper Kupa in Riad, Saudi-Arabien, auszutragen, scheiterte an organisatorischen Hürden, wodurch der 7. April als Ersatztermin festgelegt wurde. Dies passte Fenerbahce jedoch nicht, da kurz darauf das Viertelfinal-Hinspiel in der Conference League gegen Olympiakos Piräus anstand. Eine Spielverlegung wurde nicht realisiert und der Vorschlag, einen internationalen Schiedsrichter einzusetzen, fand keine Zustimmung seitens der TFF. Die Spannungen eskalierten weiter durch heftige Auseinandersetzungen beim Spiel gegen Trabzonspor, bei denen Fans das Feld stürmten und den Istanbuler Club angriffen. Die darauffolgenden milden Sanktionen des Verbandes führten bei Fenerbahce zur Überlegung, die türkische Süper Lig zu verlassen. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung am 2. April lehnte diesen Vorschlag jedoch ab. Dennoch machte Fenerbahce aus seinem Boykott keinen Hehl und signalisierte über soziale Netzwerke klar seine Priorität auf das kommende Spiel gegen Olympiakos. Erstmeldung um 21.58 Uhr, zuletzt aktualisiert um 22.06 Uhr.