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"In Panik": Ehemaliger Schiedsrichter gesteht Fehlentscheidung aus Freundschaft!

England - Die Meinung vieler Fußballfans ist eindeutig, dass das VAR-System noch immer nicht vollkommen ausgereift ist. Schiedsrichter stoßen bei der Arbeit im bekannten Videokeller offenbar auf erhebliche Herausforderungen, wie das eindringliche Geständnis des langjährigen Top-Schiedsrichters Mike Dean (55) verrät.

Erst vor etwa zwei Wochen gab es in der Premier League erneut Aufschrei, als bei einer Begegnung zwischen Manchester United und den Wolverhampton Wanderers ein klarer oder zumindest diskutabler Elfmeter trotz technischer Assistenz nicht anerkannt wurde.

In einem "Up Front"-Podcast gab ein ehemaliger Schiedsrichter tiefe Einblicke in einen weiteren strittigen Vorfall aus der vergangenen Spielzeit.

"Ich wollte ihn nicht vom Platz schicken, weil er sowohl ein Freund als auch ein Schiedsrichter ist. Und ich denke, ich wollte ihm nicht noch mehr Ärger bereiten, als er schon hatte", offenbarte Dean nun freimütig.

Aber was genau passierte? Bei dem 2:2-Remis zwischen den Tottenham Hotspurs und Chelsea im August 2022 fungierte der 55-Jährige als VAR für den Haupt-Schiedsrichter Anthony Taylor (44).

Das hitzige Spiel hatte einige knifflige Situationen, aber der kritischste Moment ereignete sich in den letzten Sekunden, als Spurs-Abwehrspieler Cristian Romero (25) Chelsea-Spieler Marc Cucurella (25) an den Haaren zog während eines Eckstoßes.

Schnappschuss des Haarziehens im Spiel Tottenham gegen Chelsea auf Twitter

Ehemaliger Schiedsrichter Mike Dean war als VAR "in Panik"

Kurz darauf köpfte Harry Kane (30) den Ausgleich in der letzten Minute, das Tor wurde trotz Überprüfung anerkannt. "Ich habe bei dem Spiel Chelsea gegen Tottenham das absurde Haarziehen übersehen, das war aus meiner Sicht verwerflich ", sagte der Brite.

Schon dem ersten Tor der Nordlondoner durch Pierre Emile Højbjerg (28) war ein mögliches Foul an Kai Havertz (24) und eine potenziell blendende Abseitsposition von Richarlison (26) vorangegangen.

"Nach dem Spiel sagte ich zu Anthony: 'Ich wollte dich einfach nicht zum Bildschirm schicken, nach dem, was in diesem Spiel passiert ist'", reflektierte Dean und erklärte danach die freundschaftliche Geste mit der eingangs genannten Aussage.

Der Druck als Video-Assistent lastete stark auf ihm: "Ich stieg am Freitag ins Auto und fürchtete den Samstag. Ich dachte: 'Hoffentlich passiert nichts.' Ich war in Panik, als ich auf dem Stuhl saß."

Er war sich der Konsequenzen seines Nicht-Eingreifens direkt bewusst: "Das war ein großer Fehler. Wenn sie aus der Ecke kein Tor schießen, ist das nicht so ein großes Problem. Aber ich wusste genau, dass ich in der nächsten Woche gefeuert werden würde."

In der Tat wurde der erfahrene Schiedsrichter danach nicht mehr als VAR berufen und trat nur zwei Monate später freiwillig zurück.