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Er war bereits im Probetraining: Fan-Proteste stoppen Transfer des ehemaligen DFB-Spielers!

In Sheffield, England, bleibt der Gerichtssaal für Nico Schulz (30) vorerst leer, doch seine Hoffnungen, sportlich durchzustarten, erlitten ebenfalls einen Dämpfer. Obwohl der ehemalige Nationalspieler kürzlich an einem Probetraining teilnahm, machten ihm Fan-Einwände einen Strich durch die Rechnung. Sheffield Wednesday aus der zweiten englischen Liga verzichtet darauf, den Linksverteidiger zu verpflichten. Dies gab Trainer Danny Röhl (34) nach dem 1:0-Heimsieg gegen Plymouth Argyle bekannt, wie die Lokalzeitung The Star berichtet. "Ich äußere mich üblicherweise nicht über Spieler, die nicht zum Kader gehören", so Röhl, der als ehemaliger Assistenztrainer bei RB Leipzig, dem FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft tätig war. Dennoch sei eine endgültige Entscheidung gefallen. "Die Gesamtsituation spielt bei Transfers immer eine Rolle, und das war auch hier der Fall", ergänzte Röhl und schloss damit einen Wechsel von Schulz aus.

Vor seiner gerichtlichen Auseinandersetzung mit Vorwürfen der Körperverletzung gegen seine Ex-Lebensgefährtin, über die das Dortmunder Amtsgericht verhandelte, absolvierte der ehemalige BVB-Profi Einheiten beim britischen Traditionsverein. Am 28. Februar wurde das Verfahren eingestellt nach einer Zahlung von 150.000 Euro an verschiedene gemeinnützige Organisationen. Zuvor hatte Schulz bereits eine unbekannte Summe als Schadenersatz geleistet, nachdem die 36-jährige Klägerin ihre Aussage zurückzog.

Nico Schulz bleibt nach seinem Abschied vom BVB weiterhin ohne Verein

Der Frauen-Fanclub von Sheffield Wednesday reichte für Trainer Röhl indes nicht aus und äußerte sich in einem offenen Brief entschieden gegen die Verpflichtung des Spielers. Seit ihrer Initiierung im April 2023 ist es das Ziel der "SWFC Women's Supporters Group", den Verein zu einer sicheren Umgebung für Frauen zu entwickeln – ein Anliegen, zu dem Röhl bis dato positiv beitrug. In ihrem Brief geben sie ihre Bedenken zu erkennen: "Du bist dabei, einen großen Teil deiner positiven Arbeit zu zerstören, indem du jemanden willkommen heißt, der wegen Gewalt an einer Frau angeklagt war." Die Durchführung eines Probetrainings für Schulz könne dies normalisieren und legitimieren, so der Vorwurf, was ein Schlag ins Gesicht für Opfer solcher Übergriffe sei und zu deren Stigmatisierung beitrage.

Offensichtlich wurden die Appelle der Anhängerschaft erhört, und so bleibt Schulz, der zwölfmalige Nationalspieler Deutschlands, vorerst ohne Klub. Zuletzt war er am 7. Mai 2022 für Borussia Dortmund auf dem Feld. Sein Vertrag wurde im Sommer 2023 nach Bekanntwerden der Vorwürfe vorzeitig aufgelöst.