Skandal um Rassismus erschüttert Weltmeister-Team: Kollegen sind fassungslos
Miami (USA) - Die Freude über den Copa-América-Sieg der argentinischen Nationalmannschaft wird durch einen schwerwiegenden Rassismus-Skandal getrübt, der nicht nur innerhalb des Teams für Entsetzen sorgt, sondern auch weltweit Aufsehen erregt. Der französische Fußballverband hat als Reaktion eine Klage eingereichert. Nach dem triumphalen 1:0 im Finale gegen Kolumbien gab Enzo Fernández, 23-jähriger Mittelfeldspieler, auf Instagram während der Feier im Mannschaftsbus live Einblicke. Was seine Fans jedoch zu hören bekamen, löste breite Empörung aus: Rassistische Gesänge der argentinischen Spieler in Richtung der französischen Mannschaft, ihren Widersachern bei der WM 2022 in Katar, wurden geteilt. Inhaltlich wurde in einem Lied argumentiert: "Ihre Eltern kommen aus Angola, Kamerun und Nigeria, doch auf ihrem Pass steht 'französisch'." Trotz der raschen Löschung des Videos durch Fernández blieb der Schaden bestehen. Dieses Verhalten fand speziell bei seinen Mitspielern vom FC Chelsea, die afrikanische Wurzeln haben - darunter Wesley Fofana (23), Axel Disasi (26), Benoît Badiashile (23), Lesley Ugochukwu (20), Malo Gusto (21) und Christopher Nkunku (26) -, keinen Anklang und sorgte für Verärgerung.
Wesley Fofana verurteilt das Verhalten der argentinischen Mannschaft auf X
Empörung bei Wesley Fofana und frankreich's Fußballführung, Entschuldigung von Enzo Fernández
Wesley Fofana bezog klar Stellung gegen das Video: "Fußball 2024: Offener Rassismus", kommentierte er die Aufnahmen online. Der französische Fußballverband FFF kündigte am darauf folgenden Dienstag rechtliche Schritte an. "Angesichts dieser gravierenden und schockierenden Kommentare, die nicht nur gegen die Werte des Sports, sondern auch gegen Menschenrechte verstoßen, hat der FFF-Präsident einen direkten Dialog mit seinem argentinischen Counterpart sowie der FIFA gesucht, um eine Klage wegen rassistisch und diskriminierend beleidigender Äußerungen einzureichen", lautete die offizielle Mitteilung. FFF-Präsident Philippe Diallo (60) und Frankreichs Sportministerin Amelie Oudea-Castera (46) verurteilten die rassistischen und diskriminierenden Aussagen auf das Schärfste: "Erniedrigend. Ein Verhalten, das, da es sich wiederholt, umso inakzeptabler ist." Fernández äußerte daraufhin Reue in seiner Instagram-Story: Er entschuldigte sich und betonte, es gebe "keine Rechtfertigung für diese Worte" und drückte seine Ablehnung jeglicher Form von Diskriminierung aus. "Diese Worte, dieser Moment, dieses Video repräsentieren nicht meine Werte oder meinen Charakter. Es tut mir aufrichtig leid", sagte der Spieler und unterstrich seine Reue.